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Schweiz Bayer-Fungizid: Ursache für Reb-Schäden geklärt

Weinreben in der Schweiz und fünf anderen Ländern haben seit Beginn des Sommers an Wachstumsstörungen gelitten – nun hat der Pharmakonzern Bayer in seinem Pilzschutzmittel die wahrscheinliche Ursache gefunden.

Winzer bei der Arbeit
Legende: Laut Bayer könnte die im Fungizid enthaltene Pyridyl-Carbonsäure die Wachstumsstörungen hervorgerufen haben. Keystone

Der Chemiekonzern Bayer hat rund ein halbes Jahr nach dem Auftreten von Wachstumsstörungen bei Weinreben in sechs europäischen Ländern die wahrscheinliche Ursache gefunden. Sie steht im Zusammenhang mit dem Wirkstoff des Pilzschutzmittels «Moon Privilege».

Als wahrscheinlichste Ursache für die Wachstumsstörungen konnte Pyridyl-Carbonsäure identifiziert werden, wie Bayer mitteilte. Dieses Produkt entsteht in der Pflanze beim Abbau von Fluopyram, dem Wirkstoff des Bayer-Mittels «Moon Privilege».

Wenn die Pyridyl-Carbonsäure in ausreichender Konzentration vorhanden sei, könne es die charakteristischen Wachstumsstörungen hervorrufen, hielt Bayer fest. Gemäss den bisherigen Analysen hingen die Wuchsanomalien mit der Anwendung des Pilzschutzmittels in hohen Aufwandmengen gegen Saisonende bei extrem feuchter Witterung zusammen.

Weitere Untersuchungen

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Der Pharma- und Chemiekonzern will die Untersuchungen noch fortsetzen, um festzustellen, bei welchen Konzentrationen der Pyridyl-Carbonsäure die Wachstumsstörungen auftreten. Die Schäden waren seit Sommerbeginn in einigen Weinbauregionen der Schweiz, Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien und Luxemburg beobachtet worden.

Die Schweizer Weinbauern meldeten Schäden in der Höhe von 4,85 Prozent einer Durchschnittsernte und daraus resultierende Umsatzeinbussen von bis zu 80 Mio. Franken. Bereits Mitte Oktober kündigte Bayer Entschädigungen für die Weinbauern an.

Nur Weinreben betroffen

Den betroffenen Winzern sollen im 1. Quartal 2016 auf rein freiwilliger Basis individuelle Angebote über Zahlungen unterbreitet werden, bekräftigte der Chemiekonzern Bayer. Die nun veröffentlichten Erkenntnisse hätten auf die Entschädigungsabsicht keinen Einfluss. Bayer betonte zudem, dass einzig an Weinreben Wachstumsstörungen beobachtet worden seien und keine anderen mit ähnlichen Produkten behandelte Anbaukulturen betroffen seien. Der Schaden beschränkt sich auch auf die sechs genannten Länder.

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