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Schweiz Bildungsbericht zeigt Handlungsbedarf auf

Können Maturanden auch in Zukunft ohne Prüfung an den Schweizer Hochschulen studieren? Wie kann man mehr junge Erwachsene dazu bewegen, einen Schulabschluss zu machen? Solchen Fragen geht der zweite Bildungsbericht Schweiz nach. Die Antworten darauf bleibt er zum Teil schuldig.

300 Seiten dick ist er, der zweite Schweizer Bildungsbericht. Definitiv keine leichte Gute-Nacht-Lektüre. Aber für Mauro Dell'Ambrogio, Staatssekretär für Bildung, ein bedeutendes Buch: «Das ist die wichtigste wissenschaftliche Grundlage für alle politischen Entscheide, die Bund und Kantone im Bildungswesen zu treffen haben.»

Vom Kindergarten über die Primarschule und die Sekundarstufe bis hin zu den Hochschulen beleuchtet der Bericht, wie sich die verschiedenen Schulstufen in den letzten vier Jahren entwickelt haben. So ist etwa zu lesen, dass über 900'000 Schüler die Volksschule besuchen, dass die Schweiz gut 90'000 Lehrer beschäftigt, oder dass heute jeder dritte Erwachsene über einen Hochschulabschluss oder einen Abschluss der höheren Berufsbildung verfügt.

Eymann: In Sachen Integration «gut unterwegs »

In Auftrag gegeben haben den Bildungsbericht Bund und Kantone. Christoph Eymann, Präsident der Erziehungsdirektorenkonferenz, ist erfreut über das Ergebnis. Es zeigten sich wichtige Fortschritte: «Für mich persönlich ist es wichtig zu sehen, dass wir gut unterwegs sind mit der Integration von jungen Menschen, die nicht bei uns geboren sind, und hinsichtlich der Berufsabschlüsse unserer Bevölkerung.»

Das bedeute aber nicht, dass alle Probleme gelöst seien – etwa bei den Abschlüssen auf der Sekundarstufe II, also bei jungen Erwachsenen, die einen Lehrabschluss haben oder eine Matura: «Es gibt Handlungsbedarf. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass 95 Prozent unserer Bevölkerung im entsprechenden Alter einen Abschluss der Sekundarstufe II haben sollen. An dem Ziel sind wir noch nicht ganz.»

Maturanden nicht genügend für Uni gerüstet

Statt bei 95 steht man hier bei 92 Prozent. Ein zweiter Problembereich ist der Zugang zu den Hochschulen: Bisher können alle Maturanden ohne Aufnahmeprüfung an jeder Schweizer Uni studieren. Doch seit Jahren klagen die Hochschulen, dass nicht alle angehenden Studenten das nötige Rüstzeug für ein Studium mitbrächten. Auch hier sieht der Bericht Handlungsbedarf, konkrete Massnahmen schlägt er aber keine vor.

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Bund und Kantone werden den Bildungsbericht nun noch genau studieren. Aber schon jetzt ist man sich einig, dass die gesteckten Zielen näher gerückt sind. Die Bilanz von Staatssekretär Mauro Dell'Ambrogio fällt deshalb positiv aus: «Wenn ich das Interesse des Auslands als Massstab nehme, wie viele ausländische Delegationen zu uns kommen, um unser Bildungswesen zu studieren, würde ich sagen, wir sind gut.»

Bei aller Zufriedenheit: Auf den 300 Seiten zeigt der Bildungsbericht auch genügend Bereiche, in denen das Bildungswesen noch besser werden kann.

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