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Schweiz CSS geht rechtlich gegen Pillen-Hersteller Bayer vor

Die CSS nimmt den Pharmakonzern Bayer ins juristische Visier. Sie unterstützt die Klage des mutmasslichen Antibabypillen-Opfers Celine. Yasmin ist nicht mehr die meistverkaufte Pille der Schweiz, sondern der Nuvaring von MSD. Dieser hat aber ein ähnliches Thrombose-Risiko wie moderne Antibabypillen.

Die CSS hat für Celine und auch für andere Frauen hunderttausende Franken für Heilungskosten aufgewendet – und will nun dieses Geld zurück, wie «10vor10»-Recherchen zeigen.

Rechtsanwalt Felix Rüegg, der für die Familie des mutmasslichen Antibabypillen-Opfers Celine Klage gegen den Pharmakonzern Bayer eingereicht hat, bestätigt gegenüber «10vor10», dass die CSS im Fall Celine bis heute 600‘000 Franken und in einem andern Fall gar über 900‘000 Franken für Behandlungskosten aufgewendet habe.

Die CSS fordere nun das Geld zurück, sagt Rüegg: «Es soll nicht sein, dass die Allgemeinheit bezahlt und auf der andern Seite die Firma Bayer Gewinn macht.» Konkret hat die CSS eine sogenannte «Nebenintervention zur Unterstützung der Klägerin» eingereicht.

Celine hatte als Sechszehnjährige nur wenige Wochen die Antibabypille Yasmin der Firma Bayer eingenommen, eine schwere Lungenembolie erlitten und ist seither schwerstbehindert. In den USA ist Bayer mittlerweile mit 12‘400 Klagen konfrontiert, rund ein Drittel wurde mit Vergleichszahlungen in der Höhe von 750 Millionen Dollar abgegolten.

Bayer wollte zu den rechtlichen Schritten der CSS wegen des laufenden Verfahrens keine Stellung nehmen.

Nuvaring verdrängt Yasmin-Pille

Die Antibabypille Yasmin von Bayer war bis 2010 das meistverkaufte hormonelle Verhütungsmittel in der Schweiz. In den letzten zwei Jahren erscheint nun aber  der Nuvaring der Firma Merck, Sharp & Dohme (MSD) an der Spitze der Verkaufsliste von IMS Health.

Was viele Frauen jedoch nicht wissen: Der Nuvaring von MSD hat ein ähnliches Thrombose-Risiko wie die in der Kritik stehenden Yasmin-Pille, deren Generika und die anderen neueren Pillen. Das bestätigt Stephan Krähenbühl, Präsident der Swissmedic-Kommission gegenüber «10vor10». «Eine neue, grosse dänische Studie zeigt für den Nuvaring ein ähnliches Thrombose-Risiko wie die Dritt- und Viert-Generations-Pillen». Darum müssten die Warnhinweise in der Packungsbeilage des Nuvarings voraussichtlich verschärft werden.

Auch die Firma MSD gerät in den USA unter Druck. Bis heute sind über 1200 Klagen wegen Nebenwirkungen des Nuvarings eingereicht worden.

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