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Schweiz «Der Erdrutsch war nicht voraussehbar»

Nach dem Zugunglück in Tiefencastel stellt sich die Frage, ob der Hang genügend gesichert war. Als Rutschhang war er jedenfalls nicht bekannt, wie Philipp Türler sagte. Er ist Leiter der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle.

Beim Zugunglück der Rhätischen Bahn am Mittwoch bei Tiefencastel wurden elf Personen verletzt, fünf davon schwer. Nachdem alle Passagiere geborgen worden waren, fanden sich die Mitarbeiter der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle (Sust) am Unfallort ein.

Gegenüber SRF erläutert der Leiter der Sust, Philipp Türler, die Gründe des Erdrutschs, der zu der Zugsentgleisung geführt hat. Oberhalb der Bahnlinie liege ein sehr steiles Gebiet mit Fels, sagt er.

«Ungefähr 200 Meter über der Bahnlinie hat sich ein Materialdepot gebildet mit Erde, Holz und Steinen. Und plötzlich ist das ganze Material heruntergerutscht.» Ausgerechnet in diesem Moment fuhr unten ein Personenzug vorbei. Der erste Wagen des Zugs wurde bis etwa 20 Meter unterhalb der Gleise mitgerissen.

«In 100 Jahren ist nie etwas passiert»

Das Geröll wurde von dem vielen Regen der letzten Wochen in Bewegung gebracht. Dies sei nicht voraussehbar gewesen, sagt Türler. Mitarbeiter der Rhätischen Bahn hätten die Strecke noch diese Woche kontrolliert. «Sie haben nichts festgestellt. Keine rutschenden Teile, keine Holzstücke auf dem Gleis, keine Prämisse.»

Der Hang liege zwischen zwei Tunneln. Er war nicht als Rutschhang bekannt gewesen, sagt Türler. «Seit 100 Jahren ist diese Strecke in Betrieb, und es ist nie etwas passiert.»

Die Sust hat die Spurensicherung nun abgeschlossen. Ein Geologe ist noch vor Ort und erstellt ein Gutachten. Bis dieses erstellt und die Unfalluntersuchung abgeschlossen sei, könne man nichts weiter über die Unfallursache sagen.

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