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Schweiz Die Frage nach der Sicherheit

Nach der Messerattacke in einem Zug nahe Salez (SG) sitzt der Schock tief. Gleichzeitig tauchen erste Fragen nach der Sicherheit auf. Lässt sich eine solche Tat verhindern? Und wenn ja: Was muss allenfalls geändert werden?

  • Securitrans-Chef Martin Graf: Sicherheitskonzepte überdenken

Der Messerangriff in einem Zug im Kanton St. Gallen stellt nach Einschätzung von Experten das bisherige Einsatzkonzept von Bahnsicherheitsfirmen infrage. Das jedenfalls meint Martin Graf, Geschäftsführer der Sicherheitsfirma Securitrans.

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Er selber habe seinen Auftraggebern bei der Bahn schon früher geraten, dass man «die Bahnhofspräsenzen» des Sicherheitspersonals «auf 24 Stunden verteilen» müsse, stellt Graf gegenüber der Zeitung «Schweiz am Sonntag» fest.

An grossen Bahnhöfen sei seine Firma schon heute rund um die Uhr präsent. Anders ist die Situation an den kleineren. Dort sollten seine Leute nicht nur nachts, sondern auch tagsüber präsent sein, fügt Graf hinzu. Das sei auch ohne Personalaufstockung möglich: «Es braucht aber den Mut, die Präsenz in einzelnen Nächten zu reduzieren.»

Die Sicherheitsleute von Securitrans kommen nach Informationen des Blattes in jenen Zügen zum Einsatz, für die das Personal der SBB-Transportpolizei nicht ausreicht. In den Zügen und Bahnhöfen um Salez waren die Dienste der Sicherheitsfirma hingegen bisher nicht gefragt. «Das ist eine sehr ruhige Gegend», sagt Graf.

  • VöV-Direktor Stückelberger: «Wichtig, dass sich die Passagiere sicher fühlen»

Bestürzt hat Ueli Stückelberger, der Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr (VöV), auf den Angriff auf Zugpassagiere reagiert. Er könne sich an einen ähnlichen Fall nicht erinnern, betont er gegenüber «Schweiz am Sonntag»: «In diesem Ausmass ist das neu.»

Nach seiner Auffassung ist die objektive Sicherheit im öffentlichen Verkehr unvermindert hoch. Doch es gebe auch die subjektive Sicherheit: «Es ist wichtig, dass sich die Menschen in unseren Verkehrsmitteln sicher fühlen. Das müssen wir sehr ernst nehmen». Dazu beitragen würden saubere Züge und vor allem eine genügende Präsenz von Personal, insbesondere am Abend. Hier habe es in den letzten Jahren Verstärkungen gegeben.

Dennoch: Die meisten Regionalzüge tagsüber fahren unbegleitet durchs Land. «Das wird der Normalfall bleiben und lässt sich nicht ändern», erklärt Stückelberger gegenüber dem Blatt. Und fügt hinzu: «Unser öffentliches Verkehrssystem lebt davon, dass es keine Spinner und kein Terror gibt. Es könnte nicht mehr funktionieren, wenn man das Schienennetz oder die Tunnels sichern oder bei den Passagieren Gepäckkontrollen durchführen müsste.»

  • Hans Altherr, VR-Präsident der Südostbahn: Keine voreiligen Schlüsse

Nach dem Vorfall war auch Hans Altherr, Verwaltungsratspräsident der Südostbahn, am Tatort. Auch er habe «schon bedrohliche Situationen erlebt, aber noch nie an einem Samstagnachmittag», erklärt er gegenüber «Schweiz am Sonntag».

Vor allem nachts habe es bisher manchmal Probleme gegeben. Er wisse, dass die Sicherheitsmassnahmen in der Nacht verstärkt worden seien. Nach dem Vorfall wolle er das Sicherheitskonzept nicht auf den Kopf stellen: «Ich würde im Moment alles lassen wie gehabt. Wir müssen nun abwarten.»

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