Zum Inhalt springen

Schweiz Fall Marie: Justizbehörden von Vorwürfen freigesprochen

Die Waadtländer Justizbehörden haben im Fall eines verurteilten Sexualstraftäters keine strafbare Handlung begangen. Der Mann hatte im Mai in Payerne (VD) eine 19-jährige Frau entführt und getötet.

Audio
Richterin wird nicht bestraft für Fehlentscheid
aus Rendez-vous vom 30.08.2013. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 44 Sekunden.

Eine Administrativuntersuchung des früheren Solothurner Oberstaatsanwalts hat ergeben, dass die Justizbehörden im Fall Marie keine strafbare Handlung begangen haben. Er legte in Lausanne seinen Untersuchungsbericht vor.

In der Waadt soll überprüft werden, ob rechtskräftig verurteilte Mörder nochmals in Hausarrest überführt werden dürfen. Andere Kantone haben dies bereits nach Bekanntwerden der Tat aus eigenem Antrieb untersucht.

Täter mit Fussfessel

Richterin versetzt

Box aufklappen Box zuklappen

Die Richterin, die für die Entlassung des Sexualstraftäters zuständig war, ist auf eigenen Wunsch versetzt worden. In dem Bericht zum Verhalten der Justizbehörde wird der Entscheid der Richterin, den Mann in den Hausarrest zu entlassen, als «vertretbar» bezeichnet. Aber ebenso vertretbar wäre der gegenteilige Entscheid gewesen, hiess es.

Der Tod der 19-jährigen Marie sorgte landesweit für Entsetzen: Die junge Frau war von einem 36-jährigen Mann, zu dem sie eine Beziehung hatte, gewaltsam ins Auto gezerrt und entführt worden. Der Entführer wurde verhaftet.

In der darauf folgenden Nacht führte er die Polizei zur Leiche der Frau. Der Täter war im Jahre 2000 bereits wegen Entführung, Vergewaltigung und Mord verurteilt worden. Er befand sich seit letztem Sommer mit einer elektronischen Fussfessel im Hausarrest.

«Es ist sehr unfair den Strafvollzug in Frage zu stellen. Die Waadtländer Behörden haben alles richtig gemacht», sagte Strafrechtsexperte Martin Killias nach dem Bekanntwerden des Falls. Für ihn war klar: «Die Justiz hat versagt.»

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel