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Schweiz Keine grosse Doping-Aufarbeitung in der Schweiz

Wie sauber war der Schweizer Sport in den letzten Jahren tatsächlich? Mit der Klärung dieser Frage hat Swiss Olympic die Stiftung Antidoping Schweiz beauftragt. Diese will allerdings auf eine umfassende Aufarbeitung der Vergangenheit verzichten.

In der DDR wurden Sportler über Jahrzehnte systematisch gedopt. Auch angebliches Doping in Westdeutschland machte im letzten Sommer Schlagzeilen. Die Schweiz habe ihre Hausaufgaben schon gemacht, so die erste Reaktion von Schweizer Politikern und Sportfunktionären.

Inzwischen ist bekannt, dass der Kugelstosser Werner Günthör mit Anabolika therapiert wurde. Swiss Olympic stellte sich daher die Frage, ob im Lichte der neuen Erkenntnisse aus Deutschland noch einmal geprüft werden solle, wie sauber der Schweizer Sport wirklich war.

Zurückhaltung bei Antidoping Schweiz

Swiss Olympic reichte das Dossier an die Stiftung Antidoping Schweiz weiter. Diese will auf eine grosse Doping-Rückschau allerdings verzichten: «Wir werden keine externe Expertenkommission einsetzen, sondern uns in unserem Gremium darüber unterhalten. Wenn wir dann feststellen, dass wir jemand Externes hinzuziehen müssten, werden wir das selbstverständlich tun», erklärt Stiftungsratspräsidentin Corinne Schmidhauser.

Ampullen mit Blut in einem Labor.
Legende: Doping in der Schweiz? Eine umfassende Aufarbeitung wird es nicht geben. Keystone

Es sei nicht sinnvoll, nochmals Zeit und Energie für die Aufarbeitung der Vergangenheit zu investieren. «Ich glaube nicht, dass wir mit unseren Augen richtend auf die Vergangenheit schauen sollten», so Schmidhauser.

Im Vordergrund steht also die Klärung der Frage, inwieweit die aktuellen Empfehlungen der deutschen Studien in der Schweiz bereits umgesetzt sind. Einverstanden mit diesem Vorgehen ist auch der Präsident des Leichtathletikverbandes Swiss Athletics, Hansruedi Müller: «Es würde sich lohnen, nach zwanzig Jahren einmal Bilanz zu ziehen und zu sagen, was funktioniert und was eventuell neu gemacht werden müsste.»

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