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Schweiz Marokkanische Zivilschützer trainieren Erdbeben-Einsatz bei Genf

100 Zivilschützer, 11 Hunde und 30 Tonnen Rettungsmaterial: Marokkanische Zivilschützer proben auf dem Übungsgelände Epeisses bei Genf bis am Freitag den Ernstfall: Dazu gehört auch der Transport von Rettern und Material in ein Katastrophengebiet und die Bergung von Erdbebenopfern.

Mehrstöckige Häuser stürzen ein und begraben zahlreiche Menschen unter Tonnen von Beton und Schutt – so sieht das Übungsszenario aus. Auf dem Trainingsgelände Epeisses bei Genf proben marokkanische Zivilschützer die Rettung von Erdbebenopfern. Bei der Übung kommen auch Rettungshunde zum Einsatz.

«Die Ausbildung ist so ausgelegt, dass die Teams die Übung eins zu eins erleben», sagt Zineddine Ammoumou, Oberstleutnant im marokkanischen Zivilschutz. «Sie verbrachten ein paar Stunden im Flugzeug, kamen in der Nacht von Marokko in Bern an. Da haben sie schon mal die Zeitverschiebung.» Dazu komme ein anderes Klima und sehr wirklichkeitsgetreue Übungsbedingungen im Trümmerdorf. «Fast wie echt.»

Wichtige UNO-Zertifizierung

Die Humanitäre Hilfe des Bundes unterstützt den marokkanischen Zivilschutz seit 2008. Ziel ist die bessere Bewältigung von Katastrophen wie etwa schwere Erdbeben in städtischen Gebieten.

Marokkanische Transportmaschinen
Legende: Die marokkanischen Rettungskräfte waren am Dienstag mit drei Transportmaschinen auf dem Flughafen Bern-Belp angekommen. Keystone

Marokko wurde bei Erdbeben bereits mehrfach von anderen Ländern zu Hilfe gerufen. Darum strebt der marokkanische Zivilschutz nun die internationale Zertifizierung an. «Man muss wissen, wen man um Hilfe bittet, wie gut die Teams ausgerüstet und ausgebildet sind», sagt Manuel Bessler, Delegierter des Bundesrats für humanitäre Hilfe. Die von der UNO vorgenommene Zertifizierung belege die Professionalität der Teams.

Die Schweizer Fachleute versuchen unter anderem die streng hierarchisch organisierten marokkanischen Zivilschützer zu mehr Eigenverantwortung zu animieren. Die Retter und ihre Hunde werden im Oktober von UNO-Experten abschliessend beurteilt.

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