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Nationalrat Kanton Baselland Alle profitieren vom Bisherigen-Bonus – oder doch nicht?

Alle sieben Amtsinhabende treten zur Wiederwahl an. Die GLP hofft derweil auf ihren ersten Nationalrats-Sitz.

Im Baselbiet treten sämtliche Bisherige wieder zur Wahl an: Thomas de Courten und Sandra Sollberger (beide SVP), Daniela Schneeberger (FDP), Elisabeth Schneider-Schneiter (Mitte), Florence Brenzikofer (Grüne) sowie Eric Nussbaumer und Samira Marti (beide SP). Und eigentlich müssten sich die sieben amtierenden Nationalräte und Nationalrätinnen keine Sorgen vor dem Wahltag machen.

Nussbaumer und Schneider-Schneiter
Legende: Eric Nussbaumer (SP) und Elisabeth Schneider-Schneiter (Mitte) im Gespräch. Keystone/Peter Klaunzer

In der Regel sitzen Kandidierende, die sich zur Wiederwahl stellen, fest im Sattel, ausser sie sorgen für gröbere Fehltritte in ihrer Amtszeit, was im Baselbiet nicht der Fall ist. Dazu kommt, dass seit 20 Jahren bei den Nationalratswahlen im Baselbiet eine Art Zauberformel gilt, die seit 2003 unverändert blieb: SP und SVP schicken als wählerstärkste Parteien je zwei Vertreterinnen oder Vertreter nach Bern. FDP, Grüne und Mitte je einen.

Brenzikofer und Graf mit Blumen
Legende: Florence Brenzikofer und Maya Graf, die Vertreterinnen der Baselbieter Grünen freuen sich über ihre Wahlsiege vor vier Jahren. Keystone/Georgios Kefalas

So ist denn auch in diesem Jahr nicht mit Veränderungen zu rechnen. Einzig die GLP könnte für eine Überraschung sorgen. Die Grünliberalen dürfen sich Hoffnungen auf ihren ersten Nationalratssitz machen. Dies, nachdem die Partei bei den kantonalen Wahlen im Frühling 2023 am meisten von allen zulegen konnte.

Kann die GLP im Herbst auf die gleiche Wählerstärke zählen, ist ein Sitzgewinn möglich. Die Frage ist in diesem Fall: Auf wessen Kosten holt die GLP ihren ersten Nationalratssitz im Baselbiet?

Sorgen machen muss sich einerseits die Bündnispartnerin der GLP: Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter. Denn möglich ist, dass die GLP mehr Stimmen holt als ihre Partnerparteien in der Mitte.

«Aufrecht Baselland» zum ersten Mal dabei

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Zum ersten Mal mischt bei den Nationalratswahlen die Gruppierung «Aufrecht Baselland» mit. Vier Kandidierende stellen sich zur Wahl, darunter auch der ehemalige Mediensprecher der Baselbieter Polizei, Meinrad Stöcklin.

Es ist schwierig, «Aufrecht» politisch einzuordnen. Gegründet wurde die Gruppierung von Massnahmengegnern während der Corona-Pandemie. Man stehe für Bürger-, Grund- und Freiheitsrechte, heisst es auf der Homepage von «Aufrecht».

Andererseits könnte es auch einen Vertreter oder eine Vertreterin aus dem rot-grünen Lager treffen: Samira Marti, Eric Nussbaumer oder Florence Brenzikofer, die zwar auf unterschiedlichen Listen sind, aber mit einer Listenverbindung gemeinsam um Wähleranteile buhlen. Wahlbarometer sagen den Grünen national massive Wählerverluste voraus. Vermutlich werden sie nicht mehr an die Erfolge der sogenannten Klima-Wahl vor vier Jahren anknüpfen können.

Marti am Rednerpult
Legende: Samira Martin soll zur SP-Fraktionschefin gewählt werden. Keystone/Alessandro della Valle

Bei Nussbaumer oder Marti wäre eine Abwahl indes besonders bitter: Nussbaumer soll nächstes Jahr zum Nationalratspräsidenten gewählt werden, Marti soll Co-Chefin der SP-Bundeshausfraktion werden.

Aber eben: Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass alle Bisherigen wiedergewählt werden und es zu keinen Sitzverschiebungen kommt im Baselbiet, erst recht nicht im Lager der Bürgerlichen.

Die wählerstärkste Partei im Landkanton, die SVP, holte nämlich vor vier Jahren ein Viertel aller Wählerstimmen und kann mit zwei Sitzen rechnen. Zumal die Prognosen der SVP national Gewinne voraussagen. Zwar erlitt die SVP bei den Regierungsratswahlen einen massiven Dämpfer und flog aus der Regierung. Dies, weil Nationalrätin Sandra Sollberger sich nicht gegen Thomi Jourdan (EVP) durchsetzen konnte. Bei Proporzwahlen im Herbst kann die SVP aber auf ihre Stammwählerschaft zählen und die beiden ersten Listenplätze mit den Bisherigen Thomas de Courten und Sandra Sollberger dürften die Wiederwahl schaffen.

de Courten und Sollberger
Legende: Thomas de Courten und Sandra Sollberger (beide SVP) dürfen fest mit einer Wiederwahl rechnen. KEYSTONE/Martin Toengi

Auch FDP-Kandidatin Daniela Schneeberger dürfte keine schlaflosen Nächte haben. Die FDP konnte bei den kantonalen Wahlen ihren Wähleranteil halten und gar leicht ausbauen.

Eidgenössische Wahlen im Kanton Baselland

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Symbol Wahlurne Kanton Baselland
Legende: srf

Am 22. Oktober 2023 wählen die Stimmberechtigten ihre Vertretungen im National- und Ständerat. Hier finden Sie eine Übersicht mit Hintergründen und Einschätzungen .

Regionaljournal Basel 10.08.2023 12:03 Uhr

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