Zum Inhalt springen

Ständerat Kanton Basel-Stadt Rekordresultat für Eva Herzog: «Ich bin überglücklich»

Ständerätin Eva Herzog (SP) hat bei den Basler Ständeratswahlen so viele Stimmen geholt wie bisher noch niemand. Der Angriff der Bürgerlichen ist erneut gescheitert.

Eva Herzog (SP) hat bei den Basler Ständeratswahlen das beste Resultat erzielt, das je erreicht wurde. Sie wird den Kanton Basel-Stadt auch in den nächsten vier Jahren im Stöckli vertreten.

Die amtierende Ständerätin hat rund dreimal mehr Stimmen erhalten als ihre Gegenkandidaten zusammen. Das absolute Mehr erreichte sie bereits nach Auszählung der brieflichen Stimmen.

Eva Herzog schreit freudig.
Legende: Grosse Freude über das aussergewöhnlich gute Resultat bei Eva Herzog und Regierungsrat Kaspar Sutter (beide SP). Dominik Asche

Die Wahlbeteiligung war mit 51.43 Prozent aussergewöhnlich hoch.

Ich hätte nie gedacht, dass ein solches Resultat möglich ist.
Autor: Eva Herzog Ständerätin

«Ich hätte nie gedacht, dass ein solches Resultat möglich ist. Ich danke der Bevölkerung für dieses immense Vertrauen», sagte Herzog bereits nach Bekanntgabe der Briefstimmen. Herzog erzielte bei Wahlen stets Glanzresultate und wurde vor vier Jahren als Neue bereits im ersten Wahlgang gewählt.

Zwei Frauen lachen sich herzlich an.
Legende: Eva Herzog nimmt Glückwünsche von ihrer Nachfolgerin als Basler Finanzdirektorin Tanja Soland entgegen. Keystone/Georgios Kefalas

«Ich möchte im Ständerat die städtische und weltoffene Schweiz in den Vordergrund stellen. Darauf freue ich mich sehr», sagt Herzog kurz nach der Bekanntgabe ihres guten Wahlresultats.

Lange Gesichter bei Bürgerlichen

Kampflos wollten die Bürgerlichen der Sozialdemokratin den einzigen Sitz des Stadtkantons jedoch nicht überlassen. Während eine Allianz aus FDP, Mitte, LDP und GLP den Mitte-Präsidenten und Grossrat Balz Herter ins Rennen schickte, setzte die Basler SVP auf ihren Präsidenten Pascal Messerli aus Riehen.

Ich bin nicht zufrieden und habe mir mehr erhofft.
Autor: Balz Herter Kandidat Mitte

Beide waren allerdings chancenlos. Mitte-Kandidat Balz Herter ist von seinem Resultat enttäuscht: «Ich bin nicht zufrieden und habe mir mehr erhofft.»

Der SVP-Kandidat Pascal Messerli auf der anderen Seite ist mit seinem Resultat durchaus zufrieden. «Im Vergleich mit den anderen Bürgerlichen ist das Resultat passabel.»

Im Vergleich mit den anderen Bürgerlichen ist das Resultat passabel.
Autor: Pascal Messerli

«Ich war auf mich alleine gestellt», sagt Messerli. Die SVP war nicht Teil einer Allianz, weil die anderen Basler bürgerlichen Parteien nicht zusammen mit der SVP in den Wahlkampf ziehen wollten.

Nach den brieflichen Stimmen lag der SVP-Kandidat Pascal Messerli nur knapp hinter dem gemeinsamen Kandidat Balz Herter (Mitte), der auch von FDP, LDP und GLP unterstützt wurde.

Analyse: Herzog überflügelt schwache bürgerliche Konkurrenz

Box aufklappen Box zuklappen
Portrait von Martina Inglin
Legende: Eine Analyse von Martina Inglin, SRF-Korrespondentin Basel / Baselland SRF

Einschätzung von SRF-Basel-Korrespondentin Martina Inglin:

Eva Herzog war die klare Favoritin. Ihren beiden bürgerlichen Herausforderern wurden keine Chancen zugestanden. Das ist mit der Dominanz der bisherigen Ständerätin   erklärbar – aber auch mit dem lauwarmen Angriff der Bürgerlichen.

Basler Ständeratssitz seit 1967 fest in SP-Hand

Zur Stärke der SP-Politikerin: Herzog erzielte stets Glanzresultate. Den Einzug in den Bundesrat verpasste sie in letzter Minute. Herzog gilt bis weit ins bürgerliche Lager als wählbar. In Wirtschafts- und Finanzfragen politisiert sie am gemässigten Flügel der SP. Ausserdem ist der Basler Ständeratssitz seit 1967 fest in der Hand der SP.

Lauwarme Konkurrenz

Zur Schwäche der Konkurrenz: Mitte-Rechts schickte Balz Herter (Mitte) ins Rennen. Im Wahlkampf konnte er nicht überzeugend darlegen, weshalb er Herzog verdrängen will. Bezeichnend sagte Herter im SRF-Streitgespräch: «Eva Herzog hat im Ständerat vieles gut gemacht.»

Weiter war die Kandidatur der SVP von Anfang an aussichtslos, da die Partei keine Listenverbindung eingehen konnte.

Beide Kandidaturen waren jedoch von Anfang an aussichtslos, denn Eva Herzog hat in den letzten Jahren über die eigenen Parteigrenzen hinaus Wählerinnen und Wähler gewinnen können.

Basler Ständeratssitz seit 1967 fest in SP-Hand

Auch vor Herzog blieben die Angriffe der Bürgerlichen auf den Basler Ständeratssitz über Jahre ohne Erfolg: Der Basler Sitz im Stöckli ist seit 1967 fest in SP-Hand.

Eidgenössische Wahlen im Kanton Basel-Stadt

Box aufklappen Box zuklappen
Symbol Wahlurne Kanton Basel-Stadt
Legende: srf

Am 22. Oktober 2023 wählen die Basler Stimmberechtigten ihre Vertretungen im National- und Ständerat. Hier finden Sie eine Übersicht mit Hintergründen und Einschätzungen .

SRF1 Regionaljournal Basel, 22.10.2023, 12:15 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel