- Die italienische Schauspielerin Claudia Cardinale ist tot.
- Sie starb im Alter von 87 Jahren, wie Italiens Kulturminister Alessandro Giuli bestätigte.
- In ihrer langen Karriere hatte sie in mehr als 100 Filmen mitgespielt.
- Zu ihren wichtigsten Auszeichnungen gehören der Goldene Löwe bei den Filmfestspielen in Venedig und der Goldene Bär der Berlinale.
Zunächst hatte die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Cardinales Agent Laurent Savry über ihren Tod berichtet. Cardinale hatte zuletzt in der Nähe von Paris gelebt.
Sie spielte mit den wichtigsten Schauspielern ihrer Zeit
Cardinale wurde in den 60er Jahren mit Filmen wie «8 1/2», «Der Leopard» (beide 1963) sowie Sergio Leones Italo-Western-Klassiker «Spiel mir das Lied vom Tod» (1968) international bekannt. Sie schaffte den Weg nach Hollywood und spielte mit den wichtigsten Schauspielern ihrer Zeit: Marcello Mastroianni, Alain Delon, John Wayne und Jean-Paul Belmondo zählten zu ihren Filmpartnern. Italiens Kulturminister würdigte sie als «eine der grössten italienischen Schauspielerinnen aller Zeiten».
Claudia Cardinale (1938-2025) – Eine Karriere in Bildern
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Bild 1 von 5. Claudia Cardinale posiert mit einem goldenen Leoparden, einer Auszeichnung, die sie für ihr Lebenswerk erhalten hat, im Rahmen des 64. Internationalen Filmfestivals von Locarno 2011. Bildquelle: KEYSTONE/Jean-Christophe Bott (Archiv).
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Bild 2 von 5. Claudia Cardinale strahlt über das ganze Gesicht, als sie nach der Verleihung des Ehrenpreises «Goldener Bär» für ihr Lebenswerk bei der 52. Berlinale im Jahr 2002 posiert. Bildquelle: KEYSTONE/AP Photo/Jan Bauer (Archiv).
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Bild 3 von 5. Die italienische Schauspielerin Claudia Cardinale im Juli 1961 in Paris während der Dreharbeiten des Films «Les lions sont laches». Bildquelle: KEYSTONE/Str (Archiv).
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Bild 4 von 5. Claudia Cardinale in einer Szene während der Dreharbeiten zu «Sandra» in Italien 1965. Bildquelle: AP Photo/Str (Archiv).
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Bild 5 von 5. Claudia Cardinale war auch bei den Filmfestspielen in Cannes ein gern gesehener Gast. Bildquelle: EPA/IAN LANGSDON (Archiv).
In den letzten Jahren ihres Lebens wurde es bis auf einige wenige Produktionen ruhig um sie. In der Netflix-Produktion «Rogue City» (2020) und dem anspruchsvollen Drama «The Island of Forgiveness» (2022) spielte sie zuletzt Nebenrollen. Anders als früher war sie nicht mehr als Vamp oder Sexsymbol zu sehen, sondern als Matriarchin oder Grossmutter.
In bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen
Cardinale wurde am 15. April 1938 in Tunis als Tochter sizilianischer Auswanderer geboren und wuchs dort in bescheidenen Verhältnissen dreisprachig – mit Französisch, Arabisch und dem Sizilianischen – auf. Ihre Kindheit in dem nordafrikanischen Land beschrieb die Filmdiva einmal als «goldenes Zeitalter» voller «magischer Momente».
Sie lebte mehrere Jahre mit dem italienischen Filmproduzenten Franco Cristaldi zusammen. Ihr grosser Förderer sowie ihre grosse Liebe war der Regisseur und Filmproduzent Pasquale Squitieri, mit dem sie eine Tochter hatte. Aus einer Vergewaltigung als junge Frau entstammt ihren Memoiren zufolge ihr Sohn Patrick Cristaldi, den sie früher als ihren kleinen Bruder ausgab.
Unesco-Botschafterin und #MeToo-Unterstützerin
Nach ihrer Karriere als Schauspielerin engagierte sich Cardinale als Aktivistin für Frauenrechte. Als Unesco-Botschafterin und Unterstützerin der Bewegungen #MeToo und Time’s Up setzte sie sich für Freiheit, Unabhängigkeit sowie weibliche Selbstbestimmung ein.