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Umstrittenes Projekt Luzerner Stadtrat ist gegen die «Spange Nord»

  • Der Luzerner Stadtrat spricht sich gegen das Autobahnprojekt «Spange Nord» aus.
  • Auch die von der Kantonsregierung unterstützte Minimalvariante lehnt er ab.
  • Der Stadtrat empfiehlt deshalb eine Initiative gegen das Autobahnprojekt zur Annahme.

«Ein solcher Eingriff in den städtischen Siedlungsraum und in den Naherholungsraum Reuss/Rotsee ist nicht stadtverträglich»: Das schreibt der Luzerner Stadtrat am Freitagmorgen in seiner Stellungnahme zum geplanten Autobahnzubringer «Spange Nord». Auch die von der Kantonsregierung empfohlene Minimalvariante mit dem Autobahnanschluss Lochhof und der Reussportbrücke ergebe wenig Sinn.

So war die Spange Nord ursprünglich geplant

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Die Spange Nord ist Teil des Gesamtsystems Bypass Luzern, mit dem das Stadtzentrum entlastet und das ÖV-Angebot verbessert werden.

Ursprünglich war die Linienführung vom Schlossberg über die Friedentalstrasse bis zum neuen Autobahnanschluss Lochhof und von dort über die Reuss ins Fluhmühle-Gebiet geplant.

Mit der aktuellen Variante der Kantonsregierung bleibt davon nur noch der Autobahnanschluss Lochhof und die Brücke übrig.

Kosten soll das ganze rund 40 Millionen Franken, wobei noch ergänzende Massnahmen von 85 Millionen hinzukommen. Bei der usprünglichen Variante rechnete die Regierung mit gut 200 Millionen Franken.

Der Stadtrat empfiehlt deshalb die Initiative «Spange Nord stoppen – Lebenswerte Quartiere statt Stadtautobahn» zur Annahme. Er anerkenne zwar, dass ein neuer Anschluss die benachbarten Autobahnanschlüsse und die Baselstrasse entlasten würde, doch es sei «kaum ein nennenswerter Nutzen für andere Agglomerationsgemeinden und weitere Stadtquartiere erkennbar», begründet der Stadtrat seinen Entscheid. Zudem würde das Projekt der angestrebten Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene und die Busspuren entgegenwirken und hätte einen Zuwachs des motorisierten Verkehrs zur Folge.

Grosser Widerstand gegen das Projekt

Gegen das geplante Autobahnprojekt «Spange Nord» gibt es seit längerem Widerstand – besonders aus der Stadtbevölkerung. Um den Kritikern entgegenzukommen, liess die Luzerner Kantonsregierung deshalb eine Studie erstellen, die aus verschiedenen Varianten des Projekts die sinnvollste eruieren sollte. Im Herbst 2019 wurde die Studie vorgestellt. Sie kam zum Schluss, dass die genannte Minimalvariante mit einem Anschluss Lochhof und der Reussportbrücke die sinnvollste sei.

Die Kantonsregierung stellte sich hinter die Erkenntnisse der Studie und schickte einen entsprechenden Bericht in die Vernehmlassung. Deren Frist wurde nun wegen der Corona-Krise bis am 20. September 2020 verlängert. Bis dahin können sich verschiedene Interessenvertreter zum Projekt äussern. Der Stadtrat hat dies nun getan – uns stellt sich gegen die Kantonsregierung.

«Gelegenheit für Neustart»

Er sehe seine abwehrende Haltung gegenüber des Projekts als «Gelegenheit für einen Neustart, um unter der Federführung des Kantons eine neue gemeinsame Basis zu schaffen», so der Stadtrat in seiner Mitteilung. Nun müssten zukunftsgerechte Lösungen her. Am 4. Juni soll das Geschäft im Stadtparlament behandelt werden.

Regionaljournal Zentralschweiz, 01.04.2020, 12:03 Uhr ; 

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