Total 27 Listen wurden im Kanton Solothurn pünktlich bis am Montag 10. August eingereicht. Das sind fünf mehr als bei den letzten Wahlen und so viele wie noch nie, heisst es beim Kanton. Total wollen 147 Personen in den Nationalrat (46 Frauen). Darunter finden sich auch Neugruppierungen, wie zum Beispiel «El Presidente».
SVP wählt Alleingang
Die Solothurner SVP geht bei den Nationalratswahlen keine Listenverbindung mit der Pegida-Partei DPS ein. Der einzige Solothurner DPS-Kandidat Tobias Steiger war bis Mitte Juli Präsident der SVP-Kreispartei Dornach gewesen, musste dieses Amt aber nach rechtsextremen Äusserungen auf Social Media-Kanälen abgeben.
Die Solothurner SVP-Parteileitung findet, die Wähler würden bei Listenverbindungen mit fremden Parteien verwirrt. Sinn ergeben gemäss der Solothurner SVP nur Listenverbindungen mit den eigenen SVP-Unterlisten. Die von Pegida-Kreisen gegründete Direktdemokratische Partei Schweiz (DPS) tritt auch in den Kantonen St. Gallen, Thurgau und Waadt mit Nationalratslisten an.
Solothurner Mitteparteien spannen zusammen
Im Kanton Solothurn spannt die CVP für die Wahlen im Herbst mit der GLP, BDP und EVP zusammen. Das Problem aller Solothurner Parteien ist, dass der Kanton Solothurn einen Sitz im Nationalrat verliert. Die CVP hat sich mit dieser Listenverbindung jedoch gute Voraussetzungen geschaffen, um ihre beiden Sitze zu halten.
Listenverbindungen im Kanton Solothurn
SVP | Die SVP verzichtet auf eine Listenverbindung mit der Direktdemokratischen Partei der Schweiz (DPS) |
FDP | Die FDP geht keine Listenverbindung ein. Die FDP-Basis lehnte einen Schulterschluss mit der SVP ab. |
Linke Parteien | Die Listenverbindung von SP und Grünen steht seit Längerem. |
Mitteparteien | GLP, BDP, CVP und EVP spannen für die Wahlen zusammen. |
Die SP und die Grünen zusammen unterwegs
Die SP hatte die Grünen schon früh für eine Listenverbindung angefragt. Oberstes Ziel bei den Nationalratswahlen im Herbst sei es, die beiden linken Sitze zu halten, so die Partei.
Ein schwieriges Unterfangen, weil dem Kanton Solothurn neu nur noch 6 und nicht mehr 7 Sitze zustehen. Besonders die Grünen hätten gerne auch die GLP ins Boot geholt. Diese entschied sich nach langem Hin und Her jedoch für eine Listenverbindung mit der CVP.
FDP bewusst allein
Schon zu Beginn des Wahlkampfes hatte die SVP bei der FDP für eine mögliche Listenverbindung angefragt. Diese wurde von der freisinnigen Basis jedoch klar abgelehnt. So zieht die FDP allein in die Wahlen. Ihr Ziel, den zweiten Sitz zurück zu erobern wird sie bei der aktuellen Ausgangslage kaum erreichen. Der eine Sitz, der vom Solothurner Stadtpräsidenten Kurt Fluri besetzt ist, wird sie jedoch mit grösster Wahrscheinlichkeit halten können.