- Die Inflation in der Schweiz ist im Juli vorerst nicht weiter gestiegen.
- Im Juli lag die Jahresteuerung gemessen an den Konsumentenpreisen bei 3.4 Prozent und damit so hoch wie bereits im Juni.
- Teurer sind weiterhin vor allem die Importgüter, die im Berichtsmonat 8.4 Prozent (Juni 8.5 Prozent) mehr kosteten als vor Jahresfrist, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilt.
Bei den Inlandgütern betrug die Jahresteuerung derweil lediglich 1.8 Prozent (1.7 Prozent)
Die Zahlen lagen damit im Rahmen der allerdings weit auseinandergehenden Erwartungen von Ökonomen. Diese hatten mit einer Jahresteuerung im Berichtsmonat von 3.0 bis 3.7 Prozent gerechnet. Der entsprechende Landesindex der Konsumentenpreise (CPI) verharrte auf 104.5 Punkten.
Preisstabilität wegen entgegengesetzten Entwicklungen
Laut BFS resultierte die Preisstabilität gegenüber dem Vormonat aus entgegengesetzten Entwicklungen, die sich insgesamt aufgewogen haben. Die Preise für Heizöl sanken, ebenso wie jene für Bekleidung und Schuhe, was auf den Ausverkauf zurückzuführen war. Demgegenüber stiegen die Preise für Gas und Parahotellerie.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), anhand dessen die hiesige Teuerung mit jener in den europäischen Ländern verglichen werden kann, stieg im Juli gegenüber dem Vormonat um 0.1 Prozent, was eine Jahresteuerung von 3.3 Prozent ergibt.
Für die Schweiz hohes Niveau – international nicht
Die Inflation in der Schweiz liegt mit dem neuesten Wert im internationalen Vergleich weiterhin auf verhältnismässig tiefem Niveau. Die Teuerung in der Eurozone etwa war im Juli mit 8.9 Prozent so hoch wie nie seit Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 1999. Und in den USA war die Inflationsrate (Juni-Wert) mit 9.1 Prozent sogar so hoch wie nie mehr seit Dezember 1981.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte Mitte Juni – mit Verweis auf die anziehende Teuerung – überraschend ihren Leitzins um 0.50 Prozentpunkte auf -0.25 Prozent angehoben. Damit zog sie erstmals seit fünfzehn Jahren die Zinsschraube wieder etwas an.
