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Weltverband unter Druck Fifa plant Gehaltserhöhung für Gianni Infantino

Die Fifa schmiedet Pläne, den Lohn von Präsident Gianni Infantino auf das kommende Jahr hin zu erhöhen. Zudem soll Infantino von Russlands umstrittenen Sportminister Witali Mutko erneut eine Einladung für einen Privatjet-Flug angenommen haben.

  • Fifa-Präsident Gianni Infantino soll erneut einen geschenkten Flug im Privatjet angenommen haben – mit dem russischen Sportminister Witali Mutko . Das berichten Quellen innerhalb der Fifa.
  • Die Fifa schmiedet Pläne, den Lohn des Präsidenten von derzeit 1,5 Millionen Franken auf kommendes Jahr hin anzuheben .
  • Fifa-Generalsekretärin Fatma Samoura nimmt zu den Vorwürfen im «Rundschau»-Interview Stellung: «Wenn es etwas zu melden gibt, werden wir davon erfahren».

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Es war ein Paukenschlag: Kurz nach seinem Amtsantritt im Frühling 2016 nahm Fifa-Präsident Gianni Infantino mehrere Einladungen zu Privatjet-Flügen an. Mitarbeiter meldeten dies daraufhin als Verstoss gegen den Fifa-Ethikkodex. Doch im Sommer 2016 befand die zuständige Ethikkommission: Alles war rechtens. Infantino gestand später in der SRF-Sportlounge ein: «Heute würde ich mehr aufpassen, weniger den Leuten vertrauen, die um mich waren und sagten: kein Problem.»

Neuer Flug mit Privatjet aufgetaucht

Jetzt zeigen Recherchen der «Rundschau»: Gianni Infantino hat nach der Untersuchung der Fifa-Ethikommission im Sommer 2016 offenbar erneut ein umstrittenes Geschenk angenommen. Mit dem Dossier vertraute Insider berichten demnach, dass der amtierende Fifa-Präsident einen Privatjet-Flug in der zweiten Jahreshälfte 2016 mit dem umstrittenen russischen Sportminister Witali Mutko geschenkt bekommen habe.

Generell ist es so, dass der Privatjet früher die Regel war– heute sind Privatjets die Ausnahme.
Autor: Fatma Samoura Fifa-Generalsekretärin

Gianni Infantino selbst stand für ein Interview mit der «Rundschau» nicht zur Verfügung. Er befinde sich den ganzen Februar über auf Reisen, richtet die Fifa-Pressestelle aus. Anstelle des Wallisers beantwortete jedoch Fifa-Generalsekretärin Fatma Samoura die Fragen der «Rundschau».

Angesprochen auf den von Russland, dem Gastgeber der WM 2018, angebotenen Gratis-Privatjetflug ihres Präsidenten, erklärte Generalsekretärin Samoura: «Nun: Wenn es jetzt etwas zu melden gibt, werden wir davon erfahren. Generell ist es so, dass der Privatjet früher die Regel war – heute sind Privatjets die Ausnahme.»

Unser Salär liegt 25 bis 50 Prozent unter jenem der Vorgänger, aber der zuständige Vergütungsausschuss wird entscheiden.
Autor: Fatma Samoura Fifa-Generalsekretärin

Die Generalsekretärin bestätigt ausserdem Rundschau-Recherchen, wonach innerhalb der Fifa Bestrebungen im Gange sind, das Gehalt von Präsident Gianni Infantino für das Jahr 2018 zu erhöhen. Unklar ist noch die Höhe – derzeit erhält der Walliser 1,5 Millionen Franken jährlich.

Fifa-Generalsekretärin Samoura kommentiert die Pläne nicht, sagt aber: «Weder der Präsident noch ich erhalten einen Bonus. Unser Salär liegt 25 bis 50 Prozent unter jenem der Vorgänger, aber der zuständige Vergütungsausschuss wird entscheiden.»

Kritik vom Vater der Fifa-Reformen

Der Basler Strafrechtsprofessor und Vater der Fifa-Reformen, Mark Pieth, ist ob der Entwicklung beim Weltfussballverband besorgt. «Für mich ist die Reform tot. Gianni Infantino hat alle Fäden in der Hand und macht Mikromanagement, wie es Sepp Blatter gemacht hat», sagt der Basler Strafrechtsprofessor im Interview mit der «Rundschau».

Für mich ist die Reform tot. Gianni Infantino hat alle Fäden in der Hand und macht Mikromanagement, wie es Sepp Blatter gemacht hat
Autor: Mark Pieth Strafrechtsprofessor und Vater der Fifa-Reformen

Fifa-Generalsekretärin Samoura bestätigt derweil, dass im Jahr 2016 bereits 81 von über 400 Mitarbeitern die Fifa verliessen – also jeder Fünfte. Allerdings beteuert die gebürtige Senegalesin, dass seit ihrem Amtsantritt aber «weniger als 5 Prozent des gesamten Personals» nicht mehr bei der Fifa arbeiten würden. Und: «Ich sage den Leuten intern: wenn sie ihr Verhalten nicht ändern und nicht die Interessen der Fifa vertreten, dannn müssen diese Leute die Fifa verlassen.»

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