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Wirtschaft Entlassungen gleich nach Wahlen – politische Spielerei?

Gewerkschaften haben davor gewarnt, nun sind bereits erste Massenentlassungen eingetroffen. Der Zeitpunkt ist umstritten: keine 24 Stunden nach den Wahlen kommen die Ankündigungen. Für Arbeitnehmerverbände ist klar, dass Firmen den Zeitpunkt absichtlich wählen.

Gestern hat das Baselbieter Unternehmen Doetsch Grether 70 Stellen gestrichen, heute kündete der Spinnmaschinen-Hersteller Rieter die Streichung von über 150 Stellen in Winterthur an. Ein Zusammenhang mit der Frankenstärke ist klar, doch gibt es ebenfalls einen Kausalität mit dem Wahlsonntag? Ja, sagen Exponenten der Gewerkschaften.

«Gerade Rieter als sehr professionelles Unternehmen hat schon länger von dieser Streichung gewusst», erklärt Christof Burkard, stellvertretender Geschäftsführer vom Arbeitnehmerverband Angestellte Schweiz. Weitere Entlassungen in anderen Firmen würden in nächster Zeit folgen.

«Entlassene wählen links»

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Auch der wiedergewählte SP-Nationalrat Corrado Pardini ist der Meinung, dass der Zeitpunkt der Entlassungen ganz bewusst auf diese Woche gelegt wurde: «Keine 24 Stunden mussten wir nach dem Wahlsonntag warten und schon ist es passiert.» Bereits zuvor hat die Gewerkschaft Unia, in der Pardini arbeitet, Indizien zu den Entlassungen gehabt.

Wieso die Firmen dies so handhaben sei klar. «Frisch gekündigte Personen müssen sich in erster Linie um ihre eigene soziale Absicherung kümmern, deswegen wählen sie links», meint Christof Burkard. Dass eine Mitte-Partei sich ebenfalls für einen starken Wirtschaftsstandort Schweiz einsetzt, ist Burkard bewusst. «Aber kürzlich Entlassene stellen diesen langfristigen Zusammenhang kaum her.»

Rieter dementiert gewählten Zeitpunkt

Der Konzernchef von Rieter, Norbert Klapper, dementiert einen möglichen Zusammenhang mit den Schweizer Parlamentswahlen. «Wir haben schon im Januar mit den Umstrukturierungsarbeiten begonnen und im März bereits gesagt, dass wir Stellen streichen werden.» Man habe Zeit gebraucht um das Konzept umzusetzen.

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