Wenige Wochen nach dem überraschenden Rücktritt des Verwaltungsratspräsidenten Hubert Achermann gibt der grösste Baukonzern der Schweiz seine Zahlen für das vergangene Jahr bekannt – sie sind durchwachsen.
Das Konzernergebnis reduzierte sich um 29 Prozent auf 52 Millionen Franken, wie Implenia mitteilt. Der Grund dafür sind Sonderkosten für die Übernahme der deutschen Bilfinger Construction und ein schlechterer Geschäftsgang in den Bereichen Infrastruktur und International. Der Umsatz erhöhte sich dagegen um 13 Prozent auf 3,29 Milliarden Franken.
Nachfrage im Norden schleppend
Insbesondere in den Geschäftssegmenten Development und Schweiz konnte Implenia den Gewinn steigern. Gegenwind gab es allerdings im internationalen Geschäft. Hier hat der Baukonzern unter einer schleppenden Nachfrage in Norwegen und der Abwertung des Euro sowie der norwegischen und schwedischen Krone gelitten. Im Bereich Infrastrukturbauten drückten Übernahmekosten auf den Gewinn.
Beim Ausblick zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. Die Auftragsbücher seien prall gefüllt. Da angestrebte Ziel beim Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 140 bis 150 Millionen Franken bleibe damit gültig.
Neue Verwaltungsräte vorgeschlagen
Nach dem plötzlichen Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrates kommt es zu weiteren Abgängen im obersten Führungsgremium: Nach dem Abgang von Präsident Hubert Achermann verlassen jetzt auch Patrick Hünerwadel und Hans-Peter Gürtler das Gremium.
Neu in den Verwaltungsrat sollen EPFL-Professor Laurent Vulliet, Rechtsanwältin Ines Pöschel und der norwegische Manager Kyrre Olaf Johansen kommen. Und auf dem Präsidentenstuhl vorgesehen ist neu Hans-Ulrich Meister. Er war zuletzt Geschäftsleitungsmitglied der Credit Suisse. Damit wir der Verwaltungsrat um eine Person auf total sieben Mitglieder erweitert.