Während auf dem Messevorplatz kleine Kinder ihre Runden auf dem Karussell drehen, drehen im Innern der Hallen die Haushaltsgeräte auf Hochtouren. Zum Beispiel der Staubsauger von Urs Huber. Seit 15 Jahren verkauft der Mann mittleren Alters Dampfsauger auf Messen. Im Vergleich zu seinen Anfangszeiten, habe sich vor allem eines verändert: «Jeder sagt, geben Sie mir mal die Internetadresse, ich schau mir das zu Hause an.»
Schauen an der Messe, kaufen im Netz
Früher seien die Messebesucher mit Bargeld gekommen und hätten die Ware gleich mitgenommen. Das sei heute viel weniger der Fall, bestätigt auch eine andere Küchengeräte-Verkäuferin. Doris, die Frau will nicht mit Nachnamen genannt werden, verkauft seit 25 Jahren Geräte an Messen. Die Verkäufe seien markant zurückgegangen: «Viele schauen die Präsentation, kaufen aber im Internet. Da haben wir nichts davon.»
Damit sich ein Stand an einer Messe wie der BEA lohnt, müssen die Aussteller aber einiges verkaufen. Ein Quadratmeter Standfläche kann bis zu 425 Franken kosten. Da kann sich einiges aufsummieren: Staubsaugerverkäufer Huber beispielsweise bezahlt 25‘000 Franken für seinen Stand.
Unter dem Strich lohnt es sich – noch
Dennoch lohnten sich die Messen auch in Zeiten des Onlinehandels, sagt Huber. Der Vorteil sei, dass an der Messe Produkte direkt demonstriert werden können: «Ich kann Kaffee auf den Teppich leeren, er geht weg. Das ist ein Beweis. Im Internet kann man alles schreiben – und dort wird natürlich auch viel Blödsinn erzählt.»
Auch Herbert Strüber, der seit vielen Jahren Fensterwischer anbietet, pflichtet Huber bei: «Es lohnt sich zwar noch, aber früher hat man quasi das Doppelte verdient.» In jeder zweiten Demonstration höre er, dass Kunden ein Produkt im Fernsehen oder online bestellt hätten. «Das kostet uns auf den Messen richtig Geld.» Unter dem Strich zahlen sich die Messen für Aussteller nach wie vor aus. Einen