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«S Urächt vo dr Grächtigkeit»
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«S Urächt vo dr Grächtigkeit»

In seinem ersten Original-Hörspiel für das Schweizer Radio – seinem einzigen auf Dialekt – schilderte Walter Matthias Diggelmann 1970 nicht nur einen brisanten Fall von Jugendgewalt, sondern griff mitten ins aktuelle gesellschaftliche Geschehen ein.

Er brachte in Form eines Prozesses den Konflikt zwischen dem konservativen Establishment und der revoltierenden Jugend von 1968 auf die Hörbühne. Ein 19jähriger KV-Stift steht vor Gericht, da er mit brutaler Gewalt einen Polizisten niedergeknüppelt hat. Der Täter handelte in einem Akt von Selbstjustiz, da er selber während der Zürcher Globus-Krawalle von der Polizei drangsaliert worden war.

Im Verlauf der turbulenten  Verhandlung kommen der Täter und seine Eltern, ein Komplize, das Opfer und ein Anwalt zu Wort. Dabei zeigt sich der unauflösbare Widerspruch zwischen staatlicher Rechtspflege und individuellem Rechtsempfinden; vor allem aber wird der damalige Generationenkonflikt fassbar, der in einer Unerbittlichkeit ausgetragen wurde, die heute kaum mehr vorstellbar erscheint.

Mit: Inigo Gallo (Gerichtspräsident), Paul Lohr (Ueli Schwertfeger), Heidi Diggelmann (Mutter Schwertfeger), Paul Bühlmann (Vater Schwertfeger), Thomas Hostettler (Willi Knecht), Ernst Stiefel (Albert Wiederkehr), Georg Weiss (Bezirksanwalt), Robert Bichler (Verteidiger), Erich Muggli (Gerichtsschreiber)

Regie: Andreas Fischer, Produktion: SR DRS 1970, Dauer: 50'

DRS 1 sendet dieses Hörspiel zum 30. Todestag von Walter Matthias Diggelmann.