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Lesung: «Eine Frau zu sehen» von Annemarie Schwarzenbach
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Lesung: «Eine Frau zu sehen» von Annemarie Schwarzenbach

Sie ist die Geheimnisvolle (und Tragische) nicht nur in der Schweizer Literatur, eine Ikone des lesbischen Schreibens und Lebens. Ihre traurig verschattete Schönheit spricht nicht nur aus den zahlreichen Porträtfotografien, die es von ihr gibt, sondern auch aus ihren (nicht ganz leichten) Texten.

Annemarie Schwarzenbach aus dem Wille-Clan, geboren 1908 in Zürich, gestorben 1942 an den Folgen eines Fahrradunfalls, der sich in der Nähe ihres Domizils in Sils im Engadin ereignete. Da war Annemarie Schwarzenbach 44 Jahre alt, und hatte schon mehr erlebt als normalerweise in ein einziges Leben passt. Geboren als Millionärstochter in Zürich, suchte Annemarie Schwarzenbach schon früh das Abenteuer, die Grenzerfahrung. In fernen Ländern ebenso wie in ihren zumeist unglücklichen Beziehungen, schliesslich auch im Drogenrausch. Heute, wo grössere Teile der Welt vom Tempo und vom Rausch der Globalisierung erfasst sind, klingt Annemarie Schwarzenbachs Stimme so modern wie nie. Und trotzdem bleibt sie fremd und eigen.
Ihre Erzählung «Eine Frau zu sehen», verfasst mit 21 Jahren, ist ein schmales, dichtes und zugängliches Kondensat ihres Schreibens. Der Text, der erst 2008 aus dem Nachlass publiziert wurde, steht für die Geburt der Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach und gleichzeitig für ihr Coming-Out als lesbische Frau.
Im mondänen Wintersport-Ambiente von St. Moritz kommt es an Weihnachten 1929 zu einer wortlosen Begegnung mit Folgen.

Es liest: Bibiana Beglau.

Produktion: Alexis Schwarzenbach, für SRF eingerichtet von Reto Ott, 2012

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