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Zusatzversicherungen: Sinnvoll oder unnötiger Luxus?

«Ein Angebot zum Jubeln» steht auf dem Faltprospekt. Versicherungen wollen uns derzeit wieder von der Notwendigkeit ihrer Zusatzversicherungen überzeugen. Bezahlt wird je nach Angebot die Spitalpflege im Einbettzimmer oder auch die Sitzung in der Neuraltherapie. Und erst noch mit Spezialrabatt. Doch für wen lohnen sich solche Zusatzversicherungen wirklich?Zusatzversicherungen kommen für Leistungen auf, die von der obligatorischen Grundversicherung nicht bezahlt werden. Versicherte können den Arzt und das Spital frei wählen, erhalten Beiträge an Kuren, Brillen und Kontaktlinsen, vergütet werden Vorsorgeuntersuchungen, Schutzimpfungen, Transport und Rettungskosten.Gesundheitsprüfung obligatorischWer sich solche Extras leisten will, muss tief in die Tasche greifen. Die Prämien betragen zwischen 150 und 300 Franken pro Monat, je nach Leistungsumfang, Alter und Risikoprofil des Kunden. Will heissen: Frauen und ältere Menschen bezahlen mehr. Anders als in der Grundversicherung besteht bei den Zusatzversicherungen kein Aufnahmezwang. Versicherte sind verpflichtet, beim Antrag umfassend über ihre Gesundheit Auskunft zu geben. Einzelne Gesellschaften nehmen bereits 50-jährige nur noch auf, wenn sie bisher keine grösseren gesundheitlichen Probleme hatten.Versicherer bieten ambulante, so genannte Krankenpflegezusätze und Spitalzusatzversicherungen an. Die Krankenpflegezusätze bezahlen zum Beispiel von der Grundversicherung nicht übernommene Kosten für Ambulanz und Rettungsmassnahmen. Solche Massnahmen sind häufig nach Unfällen nötig. Angestellte sind über ihren Arbeitgeber obligatorisch unfallversichert und können deshalb auf diese Deckung verzichten. Behandlungen im Ausland sind zum Beispiel in den USA, in Kanada, Australien oder Japan enorm teuer. Die Grundversicherung bezahlt nur einen kleinen Teil. Eine Abdeckung über eine Zusatzversicherung ist deshalb sinnvoll. Wer nicht oft reist, kann dieses Risiko aber auch über eine günstige Reiseversicherung abdecken.Was lohnt sich wirklich?Versicherungsgesellschaften streichen in ihren Angeboten Kostenbeteiligung an Fitnessabonnemente, Brillen, Linsen und an nicht kassenpflichtige Medikamente heraus. Allein wegen diesen Leistungen eine Zusatzversicherung abzuschliessen, dürfte sich wegen der relativ hohen Prämien aber kaum rechnen. Wer über eine Spitalzusatzversicherungen verfügt, darf seinen Arzt frei wählen und sich im Spital in einem Ein- oder Zweibettzimmer pflegen lassen. Mit dem Zusatz «Deckung ganze Schweiz» können sich Versicherte in jedem Spital behandeln lassen. Eher neu auf dem Markt sind bei den Spitalzusatzversicherungen so genannte Flex-Modelle: Die Kostenbeteiligung wird vor dem Spitaleintritt vereinbart. Versicherte profitieren von einer etwas günstigeren Prämie.

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