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Zwischen Marc (Hanno Koffler) und Kay (Max Riemelt) knistert es.
Xenix
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 52 Sekunden.
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Gesetzeshüter bricht moralische Gesetze

«Freier Fall» schildert auf überraschend realistische Weise, wie ein werdender Vater sich auf eine Amour fou mit einem Mann einlässt. Hanno Koffler und Max Riemelt überzeugen in den Hauptrollen.

Warum kommt Marc (Hanno Koffler) zu spät zum Geburtsvorbereitungskurs mit seiner Frau Bettina (Katharina Schüttler)? Weil er ihr untreu war. So ein Schwein! Doch so leicht entlässt uns Regisseur Stephan Lacant nicht aufs bequeme Terrain des Verurteilens.

Denn er führt Marc nicht als notorischen Frauenhelden vor, sondern als von seiner Leidenschaft selbst überforderter Mann. Marcs Leidenschaft gilt nämlich Kay (Max Riemelt), seinem neuen Team-Kollegen bei der Polizei.

Weder für noch gegen
Gleich doppelt muss Marc also aufpassen, nicht entdeckt zu werden. Seine homophoben Polizeikameraden dürfen ebenso wenig Wind von seiner Liebe bekommen wie seine Frau. Als Marc alles zu viel wird, will er mit Kay brechen, und kann es doch nicht.

Was an «Freier Fall» so überzeugt, ist, wie der Film nie Partei für oder gegen eine Figur ergreift. Kay ist nicht nur der schwule Verführer, Marc nicht nur der Ehebrecher und Bettina nicht nur das Opfer.

Die Konsequenzen tragen
Stattdessen lenkt der Film den Blick auf die Konsequenzen der Handlungen. Sei es das bequeme Sich-einlassen auf Kleinfamilie und Reihenhaus oder das berauschende Sich-einlassen auf eine Amour fou.

Sich vor den Konsequenzen zu drücken, kommt nicht in Frage. Oder anders gesagt: Um Polizist zu werden, ging Marc in die Polizeischule, um wirklich erwachsen zu werden, muss er nun endlich ganz ins Leben gehen. 5 von 6 Filmbären.

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