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Heiratsstrafe: Ungerecht, aber nicht abgeschafft

Verheiratete Paare werden bei den Steuern massiv benachteiligt. Je nach Wohnkanton und Einkommen bezahlen Eheleute Tausende von Franken mehr als Ledige. Die Politik hat es seit Jahren nicht geschafft, die Heiratsstrafe abzuschaffen.Der Wurm liegt im Steuersystem: Bei der progressiven Einkommenssteuer nach Schweizer Manier wird der Steuersatz immer höher, je mehr das Einkommen ansteigt. Da die Einkommen von Eheleuten gemeinsam besteuert werden, müssen diese mehr als das Doppelte bezahlen, als wenn sie einzeln besteuert würden.Alle vier Bundesratsparteien lehnen das jetzige System ab. Allerdings gehen die Vorstellungen auseinander, welches Steuermodell stattdessen eingeführt werden soll. Bis heute liess sich im Parlament für keines der zur Diskussion stehenden Modelle eine Mehrheit finden.FDP und SP bevorzugen die Individualbesteuerung: Ob verheiratet oder nicht - jedermann soll jenes Einkommen versteuern, das er erwirtschaftet. CVP und SVP bevorzugen ein «Steuer-Splitting»: Ehepaare sollen nach wie vor eine gemeinsame Steuererklärung ausfüllen. Neue Berechnungs-Methoden würden die Belastung Verheirateter mildern.Eine Einigung ist nicht in Sicht. Solange sich die Politikerinnen und Politiker auf keine mehrheitsfähige Lösung einigen können, bleiben Eheleute in Sachen Steuern diskriminiert.

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