Man erkennt sie am Material, dem grossen Deckel und dem deutlichen Geruch: Die Freitag-Tasche, gefertigt aus gebrauchter Lastwagenplane, Autogurten und Fahrradschläuchen. Jede anders, jede ein Unikat. Sie prägte unser Bild vom urbanen, kreativen Menschen.
Vor 20 Jahren wurde sie erfunden. Unterdessen ist sie massentauglich geworden: 400'000 Produkte werden jährlich gefertigt und mittlerweile bis nach Südkorea vertrieben.
Die Erfindung der Tasche widerspiegelt auch ein Stück Zürcher Stadtgeschichte. Denn der Erfolg der Tasche ist eng verknüpft mit dem Lebensgefühl der 90-er in Zürichs Clubszene der illegalen Bars.
Noëmi Gradwohl hat für Reflexe die Freitag-Brüder in ihrer Fabrik in Oerlikon getroffen, sich die Produktionsabläufe zeigen lassen und über die Tasche mit Renate Menzi gesprochen, der Kuratorin der Designsammlung des Museums für Gestaltung Zürich.