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Gottschalk lehnt Reich-Ranickis Forderung nach TV-Unterhaltung auf dem dem Niveau von Shakespeare oder Brecht als weltfremd ab.
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Reich-Ranicki und Gottschalk im Duell

Im Streit über die Qualität des Fernsehens zeigt sich Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki unversöhnlich. Er lehnte den Deutschen Fernsehpreis auch nach einem klärenden Gespräch mit Thomas Gottschalk ab. Am 12. Oktober wurde in Köln der deutsche Fernsehpreis verliehen. In einer schier endlosen Show wurden Serien wie das «Tagebuch eines Arztes» oder Sendungen wie «Deutschland sucht den Superstar» ausgezeichnet. Dem Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki wurde es zu bunt und er lehnte seinen Preis ab. Die Feier sei ein Blödsinn und er gehöre nicht zu diesen Leuten. Moderator Thomas Gottschalk rettete die Situation, indem er Reich-Ranicki ein Fernsehgespräch anbot, über all das, worüber man am Fernsehen nicht mehr rede - über Bildung, Erziehung und Literatur. Am Freitag war es soweit. Reich-Ranicki gab sich unversöhnlich. Er forderte die Intendanten auf: «Die sollten sich mehr Mühe geben.» Der Grossteil der Fernsehprogramme sei «scheusslich bis abscheulich». Den Preis lehnte er nach wie vor ab.

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