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Logik im freien Fall: Rufus' Fluchtversuch in «Deponia»
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Deponia: Der Planet der Messies

Was Edna war, ist jetzt Rufus: Ein durchgeknallter Charakter, in dessen Hirn ein Dauertrommelfeuer absurder Gedanken und Entscheidungen abgeht. Dass hinter «Deponia» die Macher des Kult-Games «Edna bricht aus» stecken, merkt man sofort.

Im Dorf Kuvaq auf Deponia gibt es nichts aufzuräumen, da sowieso alles eine einzige Müllhalde ist. Hier wohnen Messies, die Messies sein müssen, weil sie gar keine andere Möglichkeit haben.

Einer davon ist der Jüngling Rufus. Er sieht logischerweise keinen Grund, die Toilette seines Hauses zu putzen oder die Krümel auf dem Sofa zu entfernen. Eben weil sowieso alles Müll ist. Und auch weil es eigentlich gar nicht sein Haus ist, sondern jenes von Toni, der nörgelnden Ex-Freundin von Rufus. Schön ist das nicht, also weg von hier.

Rufus hat die Schnauze voll

Rufus hat für seine Flucht ein kurliges Gerät gebaut, eine Art Raumkapsel, die an ein Kanonengeschoss gekettet ist und so in die Lüfte fliegen soll - direkt auf eine Hochbahn zu, die ihn zur weissen Wolkenstadt Elysium bringen soll. Dort wohnen jene Menschen, die es besser haben - und ihren Müll auf Deponia kippen. Dorthin wollen eigentlich alle Bewohner von Deponia, weil es bei ihnen zum Himmel stinkt. Da die Zweiklassengesellschaft aber schön fest gekittet ist, gelingt das keinem. Auch nicht Rufus.

Er kommt allerdings nicht alleine zurück von seinem Fluchtversuch, bei dem er förmlich vom Himmel fällt - mit ihm fällt auch eine holde Schönheit  aus Elysium, eine elysianische Orbitelfe. Jetzt kommt, was kommen muss: Pöbel verliebt sich in Adel. Im Titanic-Film ging der Pöbel drauf. Wie wird es hier enden?

Absurder Trip

Auf jeden Fall absurd. Absurd ist Programm in Deponia. Absurd mit einer permanenten Prise Humor - teils beissend wie der Gestank, der über Deponia weht. Kein Wunder, waren die Macher doch schon für «Edna bricht aus» verantwortlich, das Spiel um eine notorische Psychiatrie-Ausbrecherin, und für «Harvey», das Spiel um Ednas Alter-Ego-Hasen Harvey.

Schon bei diesen beiden Games schaltete der Spieler mit Vorteil sein Hirn aus, um Erfolg zu haben. Bei Deponia ist das nicht viel anders. Sinn macht fast nichts und Logik bedeutet auch irgendwie etwas anderes, als mit Magneten unterirdische Sprengungen auszulösen und mit diesen Sprengungen Personen von Orten zu vertreiben, wo sie gerade stören. Oder einen Espresso aus Batteriewasser, Stierenblut, Chili, Schwarzpulver und Schnaps zu brühen - auf einer Art Espresso-Orgel. Oder einen avialen Stromumkehrer aufzutreiben, um eine Grubenbahn in Betrieb zu nehmen.

Teil 2 und 3 warten schon

Das sind nur drei Beispiele von hunderten. Und immer wenn der Spieler denkt, abgedrehter kann's wohl nicht mehr werden, dreht das Spiel dann doch wieder in eine erneut absurde Richtung.

Das muss man mögen und wenn man's mag, ist Deponia derzeit die Abschalt-Droge Nummer eins mit etlichen Stunden Wirkungs-Garantie. Wer's fertig schafft, kann sich auf Folge 2 und 3 freuen. Deponia ist als Trilogie ausgelegt. Vielleicht gibt's in der nächsten Folge dann auch Recycling-Container.

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