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Prüfung für Imker gefordert
Bild: SRF
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Prüfung für Imker gefordert

Im letzten Winter ist die Hälfte der Schweizer Bienenvölker verendet. Das Bienensterben sei teilweise auch hausgemacht, sagt der Berner Berufsimker und Bieneninspektor Marco Paroni: Einigen Imkern fehle das nötige Fachwissen. Er schlägt darum vor, dass Imker künftig eine Prüfung ablegen müssen.

Auch Hundehalter müssten mit ihren Vierbeiner einen Kurs besuchen oder Fischer bräuchten ein Patent. «Imker hingegen können einfach so mit einem Bienenvolk beginnen», sagt Marco Paroni. Er betreibt in Heimenhausen in der Nähe von Herzogenbuchsee im Oberaargau eine Erwerbsimkerei mit 100 Völkern. Er bestreitet etwa die Hälfte seines Einkommens mit Bienenprodukten.

Zwar würden Imkervereine die nötigen Ausbildungen für Neuimker anbieten, diese seien jedoch nicht obligatorisch. «Meine Bienenvölker haben starke Abwehrkräfte gegen Varroa-Milben, weil ich bereits in der Zucht darauf achte», sagt Marco Paroni. Die Varroa-Milbe ist bereits seit 30 Jahren in der Schweiz vorhanden. Darum sei es wichtig, die Milben frühzeitig zu erkennen und richtig gegen zu reagieren. Dieses Wissen fehle vielen Imkern, stellt Paroni fest. Als Bieneninspektor wird er immer wieder zu Imkern gerufen, die Probleme haben. «Oft werden Völker durchgefüttert und am Leben erhalten, die eigentlich keine Überlebenschance hätten.» Wenn mit diesen Bienen weiter gezüchtet werde, habe das weitreichende Folgen.