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Ausschnitt des Cover "Das wird ein bisschen wehtun", (rowohlt, Berlin)
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Dieses Buch macht Spass!

Ein Buch zum Lachen und ... nein, nicht zum Weinen, aber zum Nachdenken. Der Deutsche Autor Stefan Schwarz zeigt einen zynischen Ehe- und Berufsmann in Nöten. Ein kluges Buch, das viel, viel Spass macht.

Erst ist alles tipptopp. Der 45jährige Max führt eine stabile Ehe, nennt zwei proppere Kinder sein eigen und überanstrengt sich keinesfalls in seinem Berufsalltag beim Fernsehen. Aber dann bringt der Sohn die erste Freundin nach Hause. «Die Naddi», wie sie sich vorstellt, ein Wildfang. Sie wirft Max' Familienkonzept über den Haufen, verführt seinen Sohn zu Sex und Drogen, seine Frau zu Shoppingtouren und organisiert wilde Partys in der guten Stube. Aber das ist nicht die einzige Baustelle, die sich plötzlich in Max' Leben aufreisst.

Sehe ich so aus?

Auf einmal versagen die Beine seines Vaters. Der alte Mann, ist keiner, der sich gerne helfen lässt. Schon gar nicht von einer Pflegerin. So ist es an Max, den Vater wortwörtlich zu bewegen. Einmal ruft eine Nachbarin bei Max an, weil sie vermutet, dass der Vater Hilfe braucht. Max fährt sofort los.

Als ich in die Semmelweissstrasse einbog, sah ich Vater schon. Er war nicht schwer zu erkennen. Er war das Einzige, was nicht wie immer war. (...) die kleinen Balkons, die schmalen Vorgärten, dazwischen ein Rasenplatz mit Wäschestangen. Alles wie immer. Nur auf einem dieser kleinen Balkons, sass Vater auf einem weissen Plastikstuhl im strömenden Regen. Ich stellte das Auto ab und lief zum Haus. Er sah mich kommen und versuchte ganz normal «Hallo Sohn!» zu sagen, aber die Stimme zittere ihm etwas. «Hallo Vater!» grüsste ich von unten.
«Hat dich die Sperber also doch aufgehetzt!», sprach Vater vom Balkon. Er sass völlig unbeweglich da. (...) Sein sonst immer sorgfältig nach hinten gekämmtes Haar lag in feuchten Fransen über seiner Stirn. Er war patschnass.
«Sie sagte, du brauchst Hilfe!» rief ich.
«Sehe ich so aus?»
«Ja, du siehst so aus!»

Zur familiären Misere gesellt sich eine berufliche. Ein Fernseh-Kollege landet in der psychiatrischen Klinik, weil er das Moderieren auch ausserhalb des Fernsehstudios nicht mehr lassen kann und Max' muss die Tränendrüse-Drück Sendung «Ihnen kann geholfen werden» übernehmen. Zusätzlich gilt es auch noch herauszufinden, wer dauernd Droh-Botschaften an seinem Auto anbringt ...

Salopp erzählt, mit viel Sarkasmus gewürzt und den elementaren Dinge des Lebens wie Liebe und Vertrauen nachspürend ist «Das wird ein bisschen wehtun» das perfekte Buch für Herz- und Lachmuskeln.

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