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Katerina Poladjan: In einer Nacht, woanders
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Katerina Poladjan: In einer Nacht, woanders

Ein kleines Haus in der Nähe von Moskau. Ein grosses Familiengeheimins. Katerina Poladjan schneidet mit ihrem Debütroman gekonnt enge Familiengewänder auf und zerrt das alte Futter ans Tageslicht.

 

Maschas Grossmutter ist gestorben. Ihr ehemaliges Haus im Wald von Bykovo, einem kleinen Nest in der Nähe von Moskau, steht nun zum Verkauf. Die Mitdreissigerin Mascha, wohnhaft in Berlin, fliegt alleine los. Ihre Mutter ist in einer psychiatrischen Klinik, der Vater wohnt mit der neuen Frau in Neuseeland. Wir tauchen in ein ebenso schön wie schonungslos erzähltes Familienschicksal ein.

Ich solle kommen, schnell kommen. Sonst würde das Haus verkauft, stand in dem Brief und das könne ja nicht sein, es sei doch meine Kindheit. Was wissen die über meine Kindheit, habe ich gedacht und nicht geantwortet. Es ist ein Haus. Es ist Holz, Stein und Glas. Weiter nichts, habe ich gedacht.

Ein Freund der Familie
Die Erinnerungen, die Mascha ans Haus im Wald hat, sind trüb. An die Schwierigkeiten, die ihre Eltern in Deutschland hatten, nachdem sie mit der kleinen Mascha geflüchtet sind, erinnert sie sich umso  besser. Die Grossmutter blieb mit Pjotr in Russland zurück, Pjotr, der irgendwie immer zur Familie gehört hat, aber nicht mit ihr verwandt ist. Nun ist er ein älterer Mann, der Mascha beim Verkauf des Hauses hilft.


Das Buch verschlingt seine LeserInnen

Im Gespräch mit Pjotr kommt Mascha der Rolle, die Pjotr für Mutter und Grossmutter gespielt hat auf die Spur und das stellt ihr Leben auf den Kopf. Dieser grandiose Roman ist für diejenigen, die gerne in Familiengeschichten stöbern und nicht erschrecken, wenn es heftig wird. Maschas Schilderungen in der Ich-Perspektive packen die LeserInnen an Kopf und Kragen, sie werden von diesem Buch regelrecht verschlungen wird.