1955 wird der Waisenjunge Max (Max Hubacher) auf den Hof der Bösigers verdingt. Die Bauernfamilie ist so mausarm, dass sie auf das karge Kostgeld, das die Gemeinde für den Jungen zahlt, angewiesen ist.
Obwohl der Bösiger (Stefan Kurt) als Alkoholiker bekannt ist, wird der Familie auch noch das Verdingmädchen Berteli (Lisa Brand) zugeteilt. Sie und Max werden wie rechtlose Sklaven gehalten.
Traumatisierend
Das heikle Thema wird von Markus Imboden («Komiker») hochdramatisch auf die Leinwand gebracht. Mitunter ist es fast zu viel des Unguten. So dick der Film auch aufträgt, so muss man doch wissen, dass die Schicksale von Verdingkindern teils sehr hart und traumatisierend waren.
Stimmig sind die wortkargen Dialoge, weniger stimmig ist die deutsche Schauspielerin Katja Riemann als Bösigerin. Sie spielt zwar gut, man merkt aber, dass sie Schweizerdeutsch nachsynchronisiert werden musste. Max Hubacher, bekannt aus «Stationspiraten», überzeugt in der Hauptrolle des Verdingbuben.
Packende Bilder
Kameramann Peter von Haller liefert packende Bilder. Und damit das Publikum nicht völlig erschüttert aus dem Kino entlassen werden muss, liefert Drehbuchautor Plinio Bachmann ein hoffnungsvolles Ende.
Sicher richtig ist, dass der Film auch das Wegschauen der zuständigen Behörden thematisiert. Zurzeit gibt es übrigens auch eine Ausstellung zum Thema Verdingkinder und auf der Filmwebsite können Lehrer kostenlos Unterrichtsmaterial downloaden.