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Dürfen ab dem 1. September in der Schweiz nicht mehr in den Verkauf gebracht werden: Glühbirnen
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Ein Licht, das für immer erlischt

Am 1. September wird es dunkel für die Glühbirne: Ab dann dürfen in der Schweiz nur noch energiesparende Lampen verkauft werden. Doch die Energiesparlampe ist bloss ein Zwischenschritt: Die Zukunft strahlt dank LED.Immer mehr Länder verbieten den Verkauf klassischer Glühbirnen. Auch die Schweiz zieht mit: Mit der Revision der Energieverordnung übernahm sie EU-Richtlinien, die eine schrittweise Abkehr von den lieb gewonnenen, aber stromfressenden Glühbirnen verlangen.Seit 2009 werden in der Schweiz darum keine 100-Watt-Birnen mehr hergestellt oder importiert. Ein Jahr später folgten die 75-Watt-Birnen und 2011 die mit 60 Watt. Ab dem 1. September 2012 wird die Regelung auch für Birnen mit einer Leistung von weniger als 60 Watt gelten - das endgültige Aus für die Glühbirne.Wenige Ausnahmen bleiben erlaubtAllerdings geht es dem Gesetzgeber nicht um Birnen-Typen und Watt-Zahlen, sondern um die Energieeffizienz - also den Grad, wie effizient eine Lampe den ihr zugeführten Strom in Licht umwandelt. Ab September muss das mindestens die Energieklasse C sein. Und die wird von keiner klassischen Glühbirne erreicht (2016 wird das Verbot wohl auf die Klasse C ausgedehnt, womit über kurz oder lang auch Halogen-Lampen aus den Regalen verschwinden dürften).Grossverteiler wie Coop und Migros haben die Stromfresser schon vor längerem aus dem Sortiment genommen. Andere wie etwa Interdiscount, Jumbo oder kleinere Händler dürfen bis 2014 noch ihre Restbestände verkaufen. Danach sind Glühbirnen nur noch in Ausnahmefällen, etwa als Kühlschrank- oder Backofen-Licht, erlaubt. Und auch für diese Fälle wird nach Alternativen gesucht.Vorsicht vor QuecksilberWer zu Hause noch alte Glühbirnen hat, kann die in aller Ruhe aufbrauchen und mit dem gewöhnlichen Abfall entsorgen. Mit den neuen Energiesparlampen wird das nicht so einfach möglich sein: Sie enthalten kleine Mengen von Quecksilber und gehören speziell entsorgt. Am einfachsten geht das, indem man sie einfach beim Händler abgibt, bei dem man sie gekauft hat.Doch Quecksilber ist nicht nur für die Umwelt eine Belastung, viele Konsumenten haben auch Angst vor dem giftigen Stoff, der (nur) beim Zerbrechen einer Energiesparlampe entweichen kann. Das Bundesamt für Gesundheit beruhigt aber: Folgt man seinen Empfehlungen, ist auch eine zerbrochene Lampe kein Grund zur Panik.Keine VergiftungsfälleChristine Rauber-Lüthy, die leitende Ärztin am Tox-Zentrum in Zürich kann ebenfalls beruhigen: Zwar hat sie schon viele Anrufe der neuen Energiesparlampen wegen erhalten - aber keiner davon wegen einer tatsächlichen Vergiftung, sondern bloss, weil die Leute durch Medienberichte über das Quecksilber beunruhigt waren.In einer herkömmlichen Energiesparlampe befinden sich ungefähr 1 bis 2 Milligramm Quecksilber. Zum Vergleich: In alten Fieberthermometern ist bis zu 1000 mal mehr Quecksilber enthalten und eindeutige Vergiftungsfälle deswegen nicht bekannt.Vorteil LEDDoch auch ausser Quecksilber und Gesundheitssorgen gibt es gute Gründe für eine Alternative zur Energiesparlampe - in Form von LED-Leuchten. Die sind nicht nur energieeffizienter, sie haben auch eine weit längere Lebensdauer (bis zu 30'000 Stunden im Vergleich zu den gut 10'000 der Energiesparlampe und den etwa 1000 der klassischen Glühbirne).LED-Leuchten werden ausserdem nach dem Einschalten sofort hell (Energiesparlampen brauchen eine kurze Anlaufzeit) und verlieren auch über längere Zeit nicht an Helligkeit (ebenfalls ein Problem der Energiesparlampen). Und: Sie sind relativ einfach zu Entsorgen, da sie kein Quecksilber enthalten.Noch teuerAuch was die Qualität des Lichts angeht, sind LED-Leuchten der strahlende Sieger: Während viele den Schein der Energiesparlampen für unnatürlich oder aggressiv halten, ist zwischen einer LED-Leuchte und einer alten Glühbirne kaum ein Unterschied auszumachen. Um böse Überraschungen zu vermeiden sollte man beim Kauf aber unbedingt die Kelvin-Angaben auf der Packung kontrollieren, die Aufschluss geben über die Temperatur des Lichts.Eine böse Überraschung kann aber auch der Preis sein: LED-Leuchten sind teuer, zwischen 30 bis 60 Franken muss man für ein gutes Exemplar auf den Tisch legen. Allerdings befinden sich die Preise im Fallen und rechnet man die längere Lebenszeit der LED-Leuchten mit, kann sich die Anschaffung durchaus lohnen.

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