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Frankreichs First Lady Carla Bruni hat neben Hauptdarsteller Owen Wilson zwei kurze Auftritte als Kunstführerin.
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Woody Allen in Bestform

Seit Woody Allen nicht mehr in seinem geliebten New York, sondern in Europa dreht, gelingen ihm die meisten Filme. Das gilt auch für seine neue Komödie «Midnight in Paris», die mit einer höchst vergnüglichen Zeitreise in die 1920er Jahre überrascht.

Mit den Bildern und der Musik überrascht Woody Allen so gut wie nie. Wie meistens bei seinen Filmen dudelt auch in «Midnight in Paris» eine Klarinette altmodischen Jazz. Und die Inszenierung ist geradlinig und schnörkellos.

Die Bilder von Paris wirken teilweise sogar fast wie ein Werbespot des französischen Tourismus-Büros. Man würde am liebsten gleich in den TGV sitzen und an die Seine fahren. Auf einer anderen Ebene überrascht Woody Allen jedoch wieder einmal.

Phantastische Elemente

Es ist die Story, die «Midnight in Paris» vom Gros der Woody-Allen-Filme abhebt. Zwar hat er schon in anderen Filmen wie «The Purple Rose of Cairo» (1985) phantastische oder traumartige Elemente eingebaut, aber noch nie zuvor hat Allen seine Liebe zu Kunst und Kultur so leichtfüssig und charmant inszeniert.

Wie üblich steht ein kulturell beflissenes Paar aus der New Yorker Upper Class im Mittelpunkt. Der Schriftsteller Gil (Owen Wilson) und seine Frau Inez (Rachel McAdams) machen Urlaub in der französischen Hauptstadt.

Zeitreise in die 1920er Jahre

Eines Abends streift Gil allein durch Paris. Schlag Mitternacht nehmen ihn altmodisch gekleidete Leute in einem Oldtimer an eine Party mit, an der Gil die Nacht seines Lebens erlebt.

Denn die Party findet im Paris der 1920er Jahre statt, wo er Berühmtheiten wie Hemingway, Picasso oder Getrude Stein begegnet. Am nächsten Morgen ist wieder alles beim Alten.

Highlight des Films

Natürlich möchte Gil das Tor zur Vergangenheit wieder finden, um sich Inspirationen für seine eigene schriftstellerische Arbeit zu holen. Wie Woody Allen diesen märchenhaften Teil seiner Geschichte inszeniert, hat etwas erfrischend Naives.

Da blitzt vor allem die fast kindliche Begeisterung eines Fans alter Meister aus Kunst, Literatur und Musik auf. Und weil Woody Allen das Ganze mit viel Humor bricht, wird die nostalgische Zeitreise nicht nur erträglich, sondern zum eigentlichen Highlight des Films.

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