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Kurz vor seinem 18. Geburtstag erfährt Joseph (Jules Sitruk), dass er andere Eltern hat.
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Bei der Geburt vertauscht

Die Französin Lorraine Lévy zeigt in «Le fils de l‘autre» auf, wie sehr die Animositäten zwischen Israeli und Palästinensern auf beiden Seiten von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Wie alle jungen Männer in Israel soll auch Joseph ins Militär. Bei der ärztlichen Untersuchung kommt jedoch heraus, dass er mit Blutgruppe A+ unmöglich der Sohn seiner Eltern sein kann. Der Elite-Offizier und seine französische Frau haben beide A-.

Die Abklärungen ergeben, dass er als Neugeborenes vertauscht wurde, nachdem ein Bombenangriff das Spital ins Chaos gestürzt hatte. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, stellt sich heraus, dass seine leiblichen Eltern Palästinenser sind.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Für den 17-Jährigen, der in Tel Aviv davon träumt, Sänger zu werden, bricht damit eine Welt zusammen. Doch statt einfach zu resignieren, macht er sich auf den Weg, seine leiblichen Eltern kennenzulernen.

Dank dieser Ausgangslage gelingt es der Regisseurin und Co-Autorin Lorraine Lévy, das Augenmerk von den Unterschieden weg zu lenken hin zu den Gemeinsamkeiten zwischen Israeli und Palästinensern.

Nationalität und Religion treten in den Hintergrund
Joseph freundet sich sogar mit Yacine an, mit dem er vertauscht wurde, und besucht dessen Familie im Westjordanland. Dadurch wird er mit all den Schikanen konfrontiert, denen Palästinenser in dieser Region ausgesetzt sind.

«Le fils de lautre» funktioniert ausgesprochen gut, weil der Film seine Figuren ernst nimmt und nicht für irgendwelche Ideologien missbraucht. Letztlich erinnert er schlicht daran, dass Menschen jeglicher Couleur in erster Linie Kinder von Müttern und Vätern sind. 5 von 6 Filmbären.

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