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Marty (Colin Farrell), Billy (Sam Rockwell) und Hans (Christopher Walken), drei der mindestens sieben Psychopathen, und ein ganz normaler Schosshund.
Pathé Films
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 1 Sekunde.
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Wer ist der Verrückteste im Land?

Man kann sich darüber streiten, ob es in «Seven Psychopaths» wirklich nur sieben Durchgeknallte gibt oder ob nicht vielmehr alle Filmfiguren einen Flick weg haben. Eindeutig ist hingegen, dass Martin McDonagh das Unterhaltungskino etwas mehr Richtung Irrsinn schiebt.

Schon in Martin McDonaghs Debüt «In Bruges» (2008) verströmten Gauner viel Sarkasmus und dunkelschwarzen Humor. Die Dialoge waren präzis wie eine Schweizer Uhr und scharf wie ein Skalpell. Das trifft nun alles auch auf «Seven Psychopaths» zu.

Statt im belgischen Brügge leben die neuen Schlitzohren nun in Los Angeles, wo bekanntlich jeder zweite Mensch davon träumt, in Hollywood Fuss zu fassen. Daher ist der Protagonist Marty (Colin Farrell) auch ein Möchtegern-Drehbuchautor.

Bestiehl nie einen Gangster!
Wenn ihm sein Kumpel Billy (Sam Rockwell) nicht gerade abgefahrene Ideen fürs Skript zuflüstert, entführt er zusammen mit Hans (Christopher Walken) Hunde, um diese gegen Finderlohn an die Besitzer zurückzugeben.

Doch dann stibitzen die beiden einen kleinen Shi Tsu, der dem Gangster Charlie (Woody Harrelson) gehört. Und der findet das Shit. Von da an passieren immer verrücktere Dinge. Oder müsste man sagen, das was passiert, offenbart die Verrücktheit der involvierten Leute?

Parodie und Selbstironie
Vielleicht enthüllt der Film aber auch nur die Verrücktheit seines Schöpfers Martin McDonagh, der «Seven Psychopaths» geschrieben, mitproduziert und inszeniert hat. Auf alle Fälle dreht die Story ziemlich durch, parodiert Gangsterfilme und übertrumpft sie gleichzeitig.

Der Film ist ein einziges Vergnügen mit bitterbösem Humor und einer auf die Spitze getriebenen Selbstironie. Wer diese Art höheren Blödsinn zwischen Genie und Wahnsinn mag, könnte «Seven Psychopaths» bald zu seinen Lieblingsfilmen zählen.

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