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Sorgt auch mit seinem dritten Roman für Aufsehen: Jeffrey Eugenides.
Keystone
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«Die Liebeshandlung» von Jeffrey Eugenides

Neun Jahre nach dem internationalen Erfolg von «Middlesex» hat Jeffrey Eugenides sein drittes Buch veröffentlicht: «Die Liebenshandlung». Darin setzt sich der amerikanische Autor mit einem klassischen Romanstoff schlechthin auseinander: mit Liebe und Heirat.

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«Die Liebeshandlung» ist ein nostalgisches Buch geworden, in zweierlei Hinsichten: Einerseits hat Eugenides die Handlung in die frühen 1980er-Jahre verlegt. Andererseits orientiert sich der Roman an den grossen Liebesromanen des 19. Jahrhunderts und interpretiert diese neu.

Liebeswirren an einer Universität

An einer renommierten amerikanischen Uni kreuzen sich die Wege dreier Studenten. Im Zentrum steht die Englisch-Studentin Madeleine. Sie muss sich zwischen zwei Liebhabern entscheiden: Zwischen dem manisch-depressiven Leonard und Mitchell, der unsterblich in Madeleine verliebt ist. Daraus entwickelt Eugenides eine Geschichte mit reichlich Liebeswirren - und er taucht ein in die Befindlichkeit junger Erwachsener.

Junge Menschen bevorzugt

Dass der Autor junge Menschen bevorzugt, hat er bereits in seinen bisherigen Büchern «Virgin Suicides» und «Middlesex» gezeigt. «Ich schreibe gerne über junge Menschen», sagt er. «Das ist doch viel interessanter als die Beschäftigung mit einem Mann mittleren Alters, der Ehebruch begeht.»

Inhaltlich taucht Eugenides ein in die Achtziger - formal geht er noch weiter zurück: «Die Liebeshandlung» orientiert sich an den grossen Romanen des 19. Jahrhunderts, im Speziellen am Genre des «marriage plot». So heisst denn auch Eugenides' Buch im englischen Original.

Alte Formen untergraben

«Ich versuche, mit meinem Roman mit der literarischen Tradition verbunden zu bleiben und gleichzeitig alte Formen zu untergraben», sagt Eugenides. Für «Die Liebeshandlung» verband er ein klassisches Genre mit semiotischen Theorien. Dabei ist er weniger experimentell als früher. «Im Herzen bin ich eben ein klassischer Geschichtenerzähler.»

Christian Gebhard hat Jeffrey Eugenides getroffen und mit ihm über den Roman und seine Ambitionen als Autor gesprochen.

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