Strafverteidiger Mick Haller (Matthew McConaughey) bearbeitet seine Fälle auf dem Rücksitz seines Lincolns, während sein Chauffeur (Laurence Mason) ihn durch Los Angeles kutschiert. Der selbstverliebte Anwalt hat eine Marktlücke entdeckt.
Haller verdient sein Geld vor allem damit, Prozesse gegen seine zwielichtigen Klienten abzuwenden oder zumindest günstige Bedingungen für Drogendealer, Prostituierte, Zuhälter und andere leute aus der Halbwelt auszuhandeln.
Winkeladvokat und Muttersöhnchen
Doch Louis Roulet (Ryan Philippe) ist ein ganz anderes Kaliber. Der junge Mann kommt aus einer reichen Familie aus Beverly Hills. Ihm wird versuchter Totschlag und Vergewaltigung an einer Prostituierten vorgeworfen.
Haller nimmt den Fall sofort an, da er sich auf ein besonders dickes Honorar freut. Doch schon bald dämmert ihm, dass er sich mit dem reichen Muttersöhnchen übernommen hat. Jetzt muss er alle Register seines Winkeladvokaten-Könnens ziehen.
Groteskes Justizsystem
Was Brad Furmans Film so toll macht, ist nicht nur die stimmige Milieuzeichnung, sondern vor allem die Entlarvung der grotesken Seiten des US-amerikanischen Justizsystems. Dazu kommt die Wandlung des zu Beginn unsympathischen Protagonisten zum Kämpfer für Gerechtigkeit.
«The Lincoln Lawyer» ist im guten Sinn altmodisch. Langsam aber stetig dreht er an der Spannungsschraube, bis man fast nicht mehr anders kann, als Fingernägel zu kauen. Der Film endet so trickreich und clever, wie man es schon lange nicht mehr gesehen hat.
Spoiler-Warnung
Achtung, der Trailer unten enthält Spoiler. Wer jetzt schon weiss, dass er den Film unbedingt sehen will, sollte den Trailer auf keinen Fall angucken. (rb)