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News Plus: Der tägliche News-Podcast von SRF
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Warum redet beim Stillen sogar die Politik mit?

Ein aktueller Shitstorm rund um Aurora Ramazotti zeigt, wie das Thema Stillen die Gesellschaft beschäftigt.

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Die Tochter von Sänger Eros Ramazotti und Moderatorin Michelle Hunziker hat nämlich ihr Baby abgestillt. Deutlich früher, als es die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt. Auf Instagram wird sie dafür von ihren Followern, Followerinnen kritisiert.

Auch in der Schweiz ist der Konsens breit akzeptiert: Stillen ist das Beste für das Kind. So akzeptiert, dass kritische Nachfragen oder Studien mit anderen Ergebnissen kaum gehört würden, sagt die Soziologin Anne-Laure Garcia von der Technischen Universität Dresden. Sie hat erforscht, wie Politik und Wissenschaft mit dem Stillen umgehen.

Dass der Staat für das Stillen sei, habe historische Gründe, erklärt sie. Als noch viele Kinder kurz nach der Geburt gestorben seien, habe sich das Stillen als Schutz angeboten und sei propagiert worden. Heute sei der gesundheitliche Effekt nicht mehr so viel besser im Vergleich zur Flaschennahrung.

Trotzdem fördert die Politik das Stillen weiterhin. Dabei stehe die Gesundheit des Kindes im Vorderdrund, so Garcia. Ob es der Mutter damit wohl sei, sei in der Diskussion zweitrangig. 

Auf jeden Fall werde es noch viele Male Fälle wie den von Aurora Ramazotti geben, bei denen sich Mütter für ein frühes Abstillen von Wildfremden Kritik gefallen lassen müssten. 

Was sagt ihr? Ist Stillen der Goldstandard oder verträgt es auch einen Entscheid dagegen? Meldet euch auf 076 320 10 37 oder newsplus@srf.ch.

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