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Ein Pferd hat Tonto (Johnny Depp, rechts) erzählt, John Reid (Armie Hammer) alias The Lone Ranger sei unbesiegbar.
Walt Disney
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 26 Sekunden.
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Jack Sparrow reinkarniert als Indianer Tonto

Der Film «The Lone Ranger» ist nach dem weissen Mann mit der Maske benannt, aber das eigentliche Spektakel ist der rote Mann mit der toten Krähe auf dem Kopf. Denn letzterer wird von Johnny Depp gespielt und erster von Armie Hammer. Armie wer?

Der Film beginnt im San Francisco des Jahres 1933. Ein kleiner Junge im Cowboy-Kostüm entdeckt auf dem Jahrmarkt einen uralten Indianer mit einer zerzausten Krähe auf dem Kopf. Nicht der Federschmuck, den man bei einem stolzen Ureinwohner erwarten würde.

Aber die Geschichte, die der greise Indianer und der Film «The Lone Ranger» erzählen, will auch gar nicht das bieten, was man von einem Western erwartet. Der Film ist zwar wieder in jener monumentalen Landschaft angesiedelt, die den Wilden Westen Hollywoods einst geprägt hat, aber das ist wie alles andere nur Staffage für ein cineastisches Feuerwerk.

Achterbahnfahrt mit Explosionen
Die Chilbi aus der Rahmenhandlung ist Programm. Haben Produzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Gore Verbinski mit «Pirates of the Caribbean» (2003 2007) den Piratenfilm in eine Geisterbahn verwandelt, so machen sie nun aus dem Western eine Achterbahnfahrt mit Explosionen.

Während eine echte Achterbahnfahrt nach wenigen Minuten vorüber ist, dauert «The Lone Ranger» volle zweieinhalb Stunden lang. Und so lange, seien wir ehrlich, würde kein Junge einem verrunzelten Indianer zuhören, der seine Abenteuer erzählt.

Uns Kinozuschauern werden wenigsten noch Bilder geboten. Und die sind wirklich spektakulär. Die Zeit vergeht wie im Flug, nicht zuletzt dank des skurrilen Humors, der einmal mehr auf Johnny Depps Konto geht, der den Indianer aus der Rahmenhandlung auch in der jungen Version spielt. Er heisst Tonto und kämpft an der Seite des Lone Ranger, der vom Newcomer Armie Hammer verkörpert wird.

«Spiel mir das Lied vom Kassenschlager»
Bösewicht ist der Geschäftsmann Cole (Tom Wilkinson), der für den Fortschritt über Leichen geht. In Sergio Leones Spaghetti-Western «Spiel mir das Lied vom Tod» (1968), der auf Bild- und Tonspur mehrfach zitiert wird, hiess dieser Typ noch Mister Choo Choo, weil er sein Geld in die Eisenbahn investierte. Cole tut dasselbe.

Obwohl «The Lone Ranger» über weite Strecken gut unterhält, vermag diese schrille Aufbereitung einer naiven TV-Serie aus den 50er Jahren nicht so zu überzeugen wie «Pirates of the Caribbean». Johnny Depps Indianer-Karikatur Tonto wird auch nie den Kultstatus seines Piratenkapitäns Jack Sparrow erreichen. 4 von 6 Filmbären.

Englischer Trailer                Deutscher Trailer

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