Schon damals in den 80ern, als der rappende Sozialarbeiter Lawrence Parker alias KRS-ONE in New York die Jugend von der Strasse holte und die Kids fürs Tanzen, DJ-en, Rappen und Sprayen begeisterte, war der Rap-Grossmeister als respekteinflössende Naturgewalt bekannt. Wenn seine Arbeitskollegen aufgrund der aggressiven Stimmung im Hood das Weite suchten, stürzte sich KRS-ONE mitten in das Getümmel und liess sich mit den Jugendlichen auf hitzige Diskussionen, Rap-Battles ja sogar auf Schlägereien ein. Er wich nie zurück, er gab die Jugendlichen nie auf und suchte den Kontakt und den Dialog auch dann noch, wenn die Situation längst ausweglos erschien.
Und genau so ist auch seine Musik: Kompromisslos, direkt, verständlich für jedermann und jedefrau, druckvoll und dabei trotzdem sehr intelligent, rhetorisch versiert, zuweilen witzig.
Und seit kurzem ist die rappende Legende, die im Sommer ihren 50. Geburtstag feierte, mit der neuen Scheibe «Now Hear This» zurück und lehrt all jenen, die Rap zur kommerziellen Modedroge verkommen liessen das Fürchten. Die Beats toben wie mächtige Geröll-Lawinen und seine Texte donnern mit geschickt formulierten aber unmissverständlich laut artikulierten Argumenten dazu im Takt.
Ich gehe sogar noch weiter: Wenn Eltern und Lehrpersonen bezüglich Form und Inhalt nur ein bisschen mehr so drauf wären wie der Rapper KRS-ONE, unsere Jugend wäre besser auf das Leben vorbereitet.