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Kathy Zarnegin, in Teheran geboren, lebt seit sie 15 ist in der Schweiz.
Kathy Zarnegin
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Migrationsliteratur: Ein Sonderfall wird normal

Der Schweizer Buchpreis ging in den letzten drei Jahren jeweils an Autoren mit Migrationshintergrund. So stammt der Preisträger 2011 Catalin Dorian Florescu aus Rumänien. Die Immigration reichert unsere Gesellschaft und damit auch die Gegenwartsliteratur an.

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Die in Basel lebende Lyrikerin, Philosophin und Psychoanalytikerin Kathy Zarnegin und die Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin Bettina Spoerri diskutieren darüber, welche Richtung dieser transkulturelle Wandel einschlägt. 

Literaturhinweise:

Martina Kamm, Bettina Spoerri, Daniel Rothenbühler und Gianni D'Amato (Hg.): Diskurse in die Weite. Kosmopolitische Räume in den Literaturen der Schweiz. Seismo Verlag. Zürich 2010. 

Kathy Zarnegin «Spricht der Herr tungusisch?» aus: K.Z.: Saiten Sprünge. Gedichte. Brandes und Apsel Verlag. Frankfurt a.M. 2006.

Muriel Zeender Berset: Ecrire entre les langues. Littérature Romande et Identités Plurielles. Editions Slatkine. Genève.2010.

Kathy Zarnegin: Spricht der Herr tungusisch?

Spricht er? Ja?
Spricht der Herr tungusisch?

Warm ist es. Hitze flutet auf und ab.
Glutdisteln blotzen
an meinen Schenkeln.
Wiederhole.
Spricht der Herr tungusisch?
Ja?
Nein?

Die Fingerkuppen samig, ach! hätte ich doch
Dichterei und Räuberei einsam studiert.
Dass er mich abkühle, der Herr, dass der Fuss
Zu Eis erklinge, Tränenklumpen geschliffener
Nächte
spräche er, spräche er, der Herr,
bloss
tungusisch.

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