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Minuszeichen dominieren.
reuters
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Talfahrt geht ungebremst weiter

Der Finanzsturm hat am Freitag an den Börsen erneut weltweit eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Der Swiss Market Index verlor fast acht Prozent, so viel wie seit 4 Jahren nie mehr.Der Index der grössten Schweizer Unternehmen stürzte gleich zum Handelsbeginn um fast 9 Prozent ab. Als der Dow Jones um fast 8 Prozent tiefer eröffnete, drehte sich die Abwärtsspirale am Nachmittag noch schneller. Die Kurse erholten sich dann wieder leicht, nachdem die US-Aktien zeitweise in die Gewinnzone vorgestossen waren. Am Schluss stand der SMI mit 7,79 Prozent im Minus. Grosser Verlierer Nobel BiocareAm schlimmsten erwischte die Verkaufspanik den Zahnimplantathersteller Nobel Biocare, dessen Aktie nach einer Gewinnwarnung über einen Viertel ihres Werts verlor. Erneut unter die Räder gerieten auch die Finanzwerte. So verlor die CS-Aktie 16,2 Prozent, während Konkurrentin UBS 8,2 Prozent einbüsste. Die Versicherer ZFS, Swiss Life und Swiss Re fielen um je rund 12 Prozent in den Keller. Dax geviertelt Panik herrschte auch an der deutschen Börse: Der Deutsche Aktienindex DAX fiel kurz nach Handelseröffnung um fast 11 Prozent auf den tiefsten Stand seit Sommer 2005. Zum Schluss lag er noch 7,01 Prozent im Minus. In einer Woche verlor der DAX mehr als einen Viertel seines Werts.In London gab der Leitindex FTSE 100 zu Beginn um fast 10 Prozent nach und fiel erstmals seit fünf Jahren deutlich unter die Marke von 4000 Punkten. Zum Schluss notierte er 8,3 Prozent im Minus. Der EuroSTOXX50, der die 50 wichtigsten europäischen Unternehmen umfasst, sackte kurz nach Handelsstart auf den tiefsten Stand seit Juli 2003 ab. Er verlor am Ende 9,2 Prozent. Wien stoppt Handel Massenhafte Verkäufe liessen die Kurse an der Wiener Börse dermassen dramatisch einbrechen, dass der Handel am Vormittag gestoppt wurde. Die erhoffte Beruhigung blieb aus: Nach der Wiederaufnahme des Handels verlor der Leitindex ATX binnen Minuten über 10 Prozent.Auch andernorts wurde der Handel unterbrochen Die Moskauer Börse bleibt «bis auf Weiteres» geschlossen. Auch in Rumänien, Thailand und Brasilien wurde der Handel eingestellt. Rund um den Globus Auslöser für die Kursstürze an den europäischen Börsen am Freitag waren nicht zuletzt die schlechten Vorgaben aus Japan und den USA. Die Tokioter Börse fiel auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren. Der Nikkei verzeichnete mit einem Minus von über 9 Prozent den bisher drittgrössten Tagesverlust überhaupt. In New York hatte der Dow Jones - trotz aller Rettungsbemühungen- am Donnerstag mehr als 7 Prozent verloren und war weit unter die 9000er-Marke gestürzt - zum ersten Mal seit fünf Jahren.

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