12 Uhr – mit dem Tablett in der Hand stellt man sich in den schönsten Stau des Tages: die Warteschlange für Menü 1, 2 oder 3. Dort ist dann noch ein wenig Zeit für einen prüfenden Blick und Gelegenheit, die Entscheidung zu überdenken.
Treffpunkt Kantine
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Bild 1 von 9. Der King in der Kantine:. Auch Elvis Presley griff 1958 beherzt zur Schöpfkelle. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 9. Die frühe Form der Kantinenverpflegung:. In der Soldatenstube Maienfeld liess man(n) früher die Seele baumeln. Bildquelle: SV Group.
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Bild 3 von 9. Schlange stehen 1957:. Im Soldatenhaus Aarau gibt es etwas Süsses zur Stärkung. Bildquelle: SV Group.
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Bild 4 von 9. Im Einsatz 2013:. Die Kantine ist mobil geworden. Was das Ambiente angeht, wirkte die Szenerie aus dem Jahr 1957 deutlich gemütlicher. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 9. Absolut ausgewogen:. Links Fleisch und Teigwaren, rechts das Gemüse – dieser Rekrut hat ernährungstechnisch alles im Griff. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 9. Lernen macht hungrig:. Im Studentenheim an der ETH Zürich türmen sich im Jahr 1965 die Teller. Bildquelle: SV Group.
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Bild 7 von 9. Gerade noch einen Salat erwischt:. Die Aktion «Ernährung 2000» soll im Jahr 1987 das Gesundheitsbewusstsein fördern. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 9. Genuss im Vatikan: . Schwester Sergia bereitet im Hauptquartier der Schweizergarde Pizza für die kleinste Armee der Welt vor. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 9. Für ganz Eilige:. Dieser Mitarbeiter rutscht direkt in die Kantine des Google-Zentrums in Zürich. Bildquelle: Keystone.
Ist die Pasta wohl al dente oder lohnt sich ein spontaner Spurwechsel? Dann wird noch schnell Salat, Suppe und Dessert aus der Theke gefischt und die strategisch günstigste Kasse anvisiert.
Selbstbedienung war nicht selbsterklärend
Was heute eine Selbstverständlichkeit ist, sorgte einst durchaus für Erklärungsbedarf. Die erste Kantine der Schweiz eröffnete 1918 in Uzwil, wo die Bühler AG das revolutionäre Konzept einführte und ihre Mitarbeiter auf diese Weise mit günstigen Speisen versorgte.
Ob Chef oder Sekretärin – in der Kantinenschlange sind alle gleich
Inzwischen ist diese Prozedur längst tagtägliche Routine für Tausende, die sich damit in eine lange Tradition einreihen. Egal ob Banker, Bauarbeiter, Soldat oder Student – für ein paar Minuten haben alle ganz ähnliche Probleme und müssen sich in Geduld üben.
Und so sieht die Kantine in Uzwil heute aus:
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Bild 1 von 7. Die Kantine in Uzwil: . Die erste Kantine der Schweiz: Von aussen ist fast alles noch genau gleich wie im Jahr 1918. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 7. Die Gegenwart. So präsentiert sich die erste Kantine der Schweiz heute. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 7. Gestern und heute: . Die Mitarbeiter von früher essen mit den Mitarbeitern von heute. Eine Collage an der Wand erinnert an die Zeiten von früher. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 7. Die «Soldatenmutter» Else Züblin-Spiller. Sie war Initiantin der ersten Kantine. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 7. Die entscheidende Seite im Tagebuch von Else Züblin-Spiller. Firmenpatron Adolf Bühler willigt ein, die Kantine kann eröffnet werden. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 7. Das könnte in Zukunft ein Menü sein. Randen-Hackfleischburger mit Wurzelgemüse. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 7. Das Menübuch der Bühler Kantine. An Weihnachten 1954 wurden als Hauptgang Kalbsnierenbraten garniert mit Gemüse, Pommes frites und Salat serviert. Bildquelle: SRF.
Doch das Warten lohnt sich, selbst wenn es mal nicht so gut schmecken sollte. Denn wer mit den Kollegen am Tisch sass weiss, was gerade Wichtiges läuft und ist oft besser informiert als nach jeder Sitzung.
Am beliebtesten sind deftige Klassiker
Die Essgewohnheiten haben sich im Laufe der Zeit geändert. Ein Salatbuffet, vegetarische Menüs und internationale Gerichte sind heute zum Beispiel nicht mehr wegzudenken. Doch nach wie vor bilden sich die längsten Warteschlangen dort, wo altbekannte Düfte aus der Küche wabern. Das zeigen die Charts der SV Group, die jährlich etwa 20 Millionen Kantinen-Menüs serviert: Am beliebtesten sind Gerichte wie Schnitzel mit Pommes Frites, Alplermagronen oder Ghacktes mit Hörnli.