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Das Schweizer Militärsackmesser: Kulturgut und Exportschlager
Aus Treffpunkt vom 28.06.2022. Bild: Victorinox
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125 Jahre Taschenmesser Diese 6 Fakten über Schweizer Sackmesser werden Sie überraschen

Sie kommen aus der Schweiz, sind meistens rot mit einem weissen Kreuz und vielfältig einsetzbar: die Schweizer Sackmesser. Seit 125 Jahren sind mit dabei im Militär, auf Wanderungen und im Alltag. Zum Jubiläum haben wir für Sie sechs überraschende Fakten über die Sackmesser zusammengestellt.

1. Die Schweizer stellten ursprünglich Skalpelle her

1884 gründete Karl Elsener die Gemeinschaft für Messerschmiede in der Schweiz, die sich hauptsächlich mit chirurgischen Instrumenten beschäftigte. Das Unternehmen produzierte unter anderem auch Messer für Bauernhöfe und Haushaltsküchen. 

Die Nachfrage wuchs. Produkte dieses Unternehmens erhielten einen guten Ruf für ihre hohe Qualität, und so begann die Gemeinschaft auch der Schweizer Armee Messer zu liefern. Sie dienten jedoch nicht den Soldaten zum Kampf, sondern als universelles Werkzeug für verschiedene Aktivitäten wie das Öffnen von Dosen.

Blaues Taschenmesser, signiert mit «Ronald Reagan».
Legende: Taschenmesser von Ronald Reagan mit seiner eingravierten Unterschrift. Aus «Kulturzeit», 14. Mai 2009

1897 wird das Schweizer Offiziers- und Sportmesser unter gesetzlichen Schutz gestellt. Daraus entwickelt sich das Schweizer Taschenmesser, wie wir es heute kennen.

2. Das erste beidseitige Werkzeug

Das Schweizer Taschenmesser war nicht das erste universelle Werkzeug der Welt. Es gab bereits Messer, die neben der Klinge auch mit Schraubendrehern, Korkenziehern oder Feilen ausgestattet waren. Karl Elsener hatte jedoch eine revolutionäre Idee: Er platzierte die Werkzeuge auf beiden Seiten des Griffs. Dadurch konnten Modelle mit der doppelten Anzahl von Werkzeugen hergestellt werden.

Verschiedene Schweizer Taschenmesser.
Legende: Beidseitig und multifunktional: das Schweizer Sackmesser. Keystone/Gaëtan Bally

3. Der Name der Firma Victorinox

Der Name der Firma Victorinox bildet sich aus dem Namen der Mutter des Gründers Karl Elsener, Victoria, sowie «inox», der Abkürzung für inoxidabel, also rostfreier Stahl. Seiner Mutter wollte Karl Elsener gedenken, da sie ihn tatkräftig bei der Gründung der Messerschmiede unterstützte.

4. Das Schweizer Sackmesser wird weltberühmt

Bis weit über die Grenzen der Schweiz hinaus berühmt wurde das Sackmesser nach dem Zweiten Weltkrieg. Die US-Soldaten, die in Europa stationiert waren, brachten es in grossen Mengen als Souvenir zurück in die USA.

Anzahl Taschenmesser, frisch ab Produktion.
Legende: Taschenmesser frisch ab Produktion in der Firma Victorinox in Ibach, Schwyz. Keystone/Gaëtan Bally

5. Das Sackmesser und die US-Präsidenten

Fast alle US-Präsidenten haben ein Sackmesser, so zum Beispiel Ronald Reagan. Bei einem Besuch der Victorinox Fabrik in Ibach-Schwyz setzte George Bush Senior selbst eines zusammen.

Zwei Männer setzen ein Taschenmesser zusammen.
Legende: George Bush Senior (US-Präsident 1989-1993, links) setzt ein Sackmesser zusammen. Carl Elsener IV, Firmenleiter von Victorinox, hilft ihm. Aus «Kulturzeit», 14. Mai 2009

6. Grundausrüstung der NASA

Seit den 1980er-Jahren gehört das Sackmesser zur Grundausrüstung aller NASA-Astronautinnen und -Astronauten. Werkzeug Nummer 4.6.9 oder «Swiss Army Knife» – stets zu Ihren Diensten.

Video
Schweizer Sackmesser sind auch bei der NASA unentbehrlich
Aus Radio SRF 1 vom 27.06.2022.
Bild: Aus «Kulturzeit», 14. Mai 2009 abspielen. Laufzeit 34 Sekunden.

Treffpunkt zum Thema «Sackmesser», 28. Juni 2022, 10 Uhr

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