Er steckt in jeder Hosentasche, klimpert im Portemonnaie und wird oft unterschätzt – dabei ist der Schweizer Franken weit mehr als nur Kleingeld. Seit 175 Jahren prägt er den Zahlungsverkehr im Land. Anlässlich des Jubiläums werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der Münzproduktion bei Swissmint in Bern – mit zehn überraschenden Fakten rund um unsere Währung.
1. In der Schweiz sind 5,9 Milliarden Münzen im Umlauf
Würde man alle Franken-Münzen aufeinanderstapeln, käme man vermutlich bis in die Stratosphäre – denn es sind knapp sechs Milliarden Stück. Kein Wunder, dass das Portemonnaie manchmal schwer ist.
2. Jede Münze beginnt mit einem Kunstwerk
Am Anfang jeder Münze steht ein Entwurf, von dem aus ein virtuelles dreidimensionales Bild am Computer modelliert wird.
Danach wird ein Modell aus Kunststoff gefertigt, bevor es in verkleinerter Form in einen ungehärteten Stahlzylinder gefräst wird.
3. Bis zur fertigen Münze sind es viele Schritte
Von der Idee bis zur finalen Prägung vergeht viel Zeit. Allein das Fräsen in den ungehärteten Stahl benötigt 8-14 Stunden. Millimeterarbeit in Stahl.
4. Ein Prägestempel hält bis zu 1 Million Schläge aus
Mit einem Prägestempel lassen sich rund eine Million Münzen herstellen. Damit er so lange durchhält, wird er mehrmals gehärtet und mit einer dünnen Schicht Chrom überzogen.
5. Der goldene Fünfer enthält kein Gold
Auch wenn er golden glänzt: Der Fünfräppler besteht nicht aus Edelmetall. Früher war das anders – einige Münzen enthielten tatsächlich Silber. Heute setzt man auf robustere Materialien für den Alltag.
6. Sondermünzen sind keine Spielerei
Zum 175-Jahr-Jubiläum erscheint ein «Jubiläumsgoldvreneli» – eine Sondermünze, die wie das Goldvreneli von 1925 aus einer 900er Goldlegierung besteht. Solche Sammlerstücke sind nicht für den Umlauf gedacht, werden aber mit derselben Sorgfalt produziert.
7. Swissmint produziert jährlich rund 70 Millionen Münzen
Mitten in Bern, unter hohen Sicherheitsvorkehrungen, entstehen unsere Münzen im Auftrag des Bundes. Swissmint beschäftigt rund 16 Personen – ein kleines Team mit grosser Verantwortung.
8. Auch Münzen haben ein Ablaufdatum
Obwohl Münzen langlebiger sind als Noten, werden sie irgendwann aus dem Verkehr gezogen - weil auch sie sich abnutzen. Ein festes Verfallsdatum gibt es allerdings nicht.
9. Führungen in der Münzfabrik sind möglich
Sie wollten schon immer wissen, wie Geld gemacht wird?
Ein Blick in die Swissmint
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Bild 1 von 6. Münzenprägung. Nach der mehrwöchigen Arbeit an einem Prägestempel, geht das Prägen der Münzen schnell. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 6. Umsenken. Beim Reindrücken des Mutterstempels in den eigentlichen Werkzeugstempel erzeugt diese urtümliche Maschine einen Druck von 1200 Tonnen. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 6. Verpacken. Eine Maschine verpackt die Münzen in handliche Rollenform. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 6. Der erste Münzsatz. Der erste Münzsatz des Schweizer Frankens ist von 1850. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 6. Treppenhaus. Die Schweizerische Münzstätte Swissmint ist seit 1906 in einem ehrwürdigen Haus mit vergitterten Fenstern untergebracht. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 6. Goldvreneli 2025. Das 100 Franken Goldvreneli von 1925 wird 2025 in einer limitierten Neuauflage geprägt. In der Vitrine: Modelle des neuen Goldvrenelis. Bildquelle: SRF.
Seit einem Jahr bietet Swissmint öffentliche Führungen an – inklusive Blick auf Maschinen, Prägestempel und die berühmte Helvetia.
10. Wer den Rappen ehrt, versteht den Aufwand
«Wer den Rappen nicht ehrt, ist des Frankens nicht wert», sagt das Sprichwort. Und tatsächlich: Hinter jeder Münze steckt ein komplexer Prozess aus Gestaltung, Technik und Präzision. Spätestens nach einem Besuch bei Swissmint sehen Sie Ihr Kleingeld mit anderen Augen.