«Meine Kindheit war der Himmel auf Erden», sagt Barbara Jurt. Es scheint, als wolle sie das auch ihren Kindern bieten. Die 51-jährige Sportlehrerin ist Mutter von zehn Kindern und schwanger mit dem elften.
Schon als Kind wusste sie, dass sie einmal Mutter werden will: «Ich hatte immer mindestens elf Puppen». Ihr Traum war ein naturnahes Leben auf einem Bauernhof, mit einer grossen Kinderschar und vielen Tieren.
Wildes Leben auf dem Bauernhof
Einen Teil ihres Lebens verbrachte Barbara Jurt tatsächlich auf einem Bauernhof, den sie und ihr Mann nach dem Studium für 80'000 Franken auf dem Hasliberg erwarben. Dort lebten die ersten fünf Kinder in einem Umfeld, das sie als «richtig schöne, wilde Kindheit» beschreibt. Sie wuchsen naturnah, «mehr oder weniger im Stall», mit Kühen, Pferden, Hühnern, Ziegen und Schafen auf.
Blick ins private Fotoalbum der Grossfamilie Jurt
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Bild 1 von 20. Bildquelle: zVg Barbara Jurt.
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Bild 5 von 20. Bildquelle: zVg Barbara Jurt.
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Bild 7 von 20. Bildquelle: zVg Barbara Jurt.
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Bild 8 von 20. Bildquelle: zVg Barbara Jurt.
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Bild 9 von 20. Bildquelle: zVg Barbara Jurt/foto-kjetil.
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Bild 15 von 20. Bildquelle: zVg Barbara Jurt.
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Bild 18 von 20. Bildquelle: zVg Barbara Jurt.
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Bild 19 von 20. Bildquelle: zVg Barbara Jurt.
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Bild 20 von 20. Bildquelle: zVg Barbara Jurt.
Die Erfahrungen auf dem Hof waren prägend für die Kinder. Sie entwickelten einen natürlichen Bezug zu den Tieren, zum Leben und auch zum Tod, sagt Barbara Jurt und illustriert ihre Aussage mit einer Anekdote. Als sich die Urgrossmutter bei einem Sturz einen Hüftbruch zuzog, kam sie ins Krankenhaus, wo sie bei der Operation verstarb. Da meinte eines der Kinder: Man hätte sie besser vorher eingeschläfert.
Moderner Fünfkampf – eine Leidenschaft der Kinder
Anna, eine Tochter von Barbara Jurt hat als 8-Jährige erklärt, dass sie an die Olympischen Spiele will. Ein Kind, das man immer etwas habe bremsen müssen, sagt die bald elffache Mutter. So gradlinig wie Anna sei sie selber nie gewesen. Heute ist Anna Jurt 24 Jahre alt und eine erfolgreiche Sportlerin im modernen Fünfkampf.
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Bild 1 von 6. Anna Jurt schaffte es an den Olympischen Spielen im Paris 2024 auf den elften Schlussrang im Modernen Fünfkampf. Bildquelle: Keystone/Julian Grindat.
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Bild 2 von 6. Eine Disziplin im Modernen Fünfkampf ist das Springreiten. Anna Jurt, 2024 an den Olympischen Spielen in Paris. Bildquelle: Keystone/.
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Bild 3 von 6. Sie ist auch geübt im Schiessen mit der Laserpistole. Bildquelle: Keystone/Manuel Lopez.
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Bild 4 von 6. Die Sportlerin beim Degenfechten an den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Bildquelle: Keystone/Mosa'ab Elshamy.
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Bild 5 von 6. Schwimmen ist ebenfalls eine Disziplin im Modernen Fünfkampf. Bildquelle: Keystone/Mosa'ab Elshamy.
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Bild 6 von 6. Eine weitere Disziplin im modernen Fünfkampf: Laufen. Bildquelle: Keystone/Tamas Kovacs.
Mit ihren Sponsorengeldern habe sie ihre Geschwister unterstützt und Nachwuchs in dieser Sportart gefördert. Insgesamt seien fünf ihrer Kinder im modernen Fünfkampf sportlich aktiv, so Barbara Jurt.
Barbaras Erziehungsmodell «Flexi-Stur»
Barbara Jurt erklärt, in der Erziehung habe sie eine klare Linie, nur «manchmal muss man von einer klaren Linie auch abweichen». Sie selber schaue beispielsweise selten fern, von der digitalen Welt hält sie nicht viel. Hie und da sei sie jedoch froh, wenn ihre Kinder Film schauen und beschäftigt sind. Dann, wenn sie abends nicht mehr mag, müsse sie auch ihre Grenzen akzeptieren.
Wenn jeder nur noch auf sich schaut, kommen wir als Gesamtes nicht weiter.
Barbara Jurt ist überzeugt, dass der Mensch Regeln und Leitblanken braucht, um nicht verloren zu gehen. Sie setzt in der Erziehung auf eine gute Balance und nennt das Modell «Flexi-Stur». Eine gute Balance brauche es auch bei den Werten. «Wenn jeder nur noch auf sich schaut, kommen wir als Gesamtes nicht weiter.» Deshalb sieht sie die Familie als Gemeinschaft, wo jeder Einzelne auch auf den anderen schaut.
Überrascht wurde die erfahrene Mutter bei ihren zahlreichen Schwangerschaften erst einmal – als sie von einem negativen und positiven Schwangerschaftstest geträumt hat. Das nahm sie zum Anlass, sich beim Arzt zu melden. In der Nacht vor dem Termin hatte sie wieder geträumt. Diesmal, dass sie scheinschwanger sei. «Dann war ich aber doppelt schwanger», erzählt sie grinsend.