Alte Konzertaufnahmen, Hitparaden-Klassiker der Jugendjahre, die ersten Worte des Nachwuchses – es gibt viele Kassetten-Aufnahmen, die wir nicht verlieren wollen. Alte Tonbänder können zwar auch nach 40 oder 50 Jahren noch abgespielt werden, doch mit der Zeit nimmt die Tonqualität ab. Bei unsachgemässer Lagerung ist sogar nach 10 Jahren oder weniger schon Schluss.
Darum ist es eine gute Idee, wichtige Aufnahmen zu digitalisieren und auf den Computer zu retten. Das ist auch für Laien leicht möglich: Als Ausrüstung braucht es lediglich einen Kassettenspieler, einen Computer und das passende Kabel, um beide zu verbinden.
Geräte extra zum Digitalisieren
Wer kein Kassettengerät hat, kann sich für wenig Geld eines kaufen, das extra zum Digitalisieren alter Aufnahmen gemacht ist. Solche Geräte findet man unter den Stichworten «Kassettenspieler» und «USB». Sie werden per USB-Kabel direkt an den Computer angeschlossen oder bieten sogar Platz für einen USB-Stick. Die abgespielte Musik wird direkt auf den Stick übertragen und kann danach am Computer angehört oder weiterbearbeitet werden.
Doch auch alte Kassettengeräte lassen sich leicht am Computer anschliessen – entweder mit den Cinch-Steckern in rot und weiss oder mit einem 3,5-Millimeter-Klinken-Stecker (auch als Mini-Klinke oder Mini-Jack bekannt). Am anderen Ende des Kabels befindet sich ein 3,5-Millimeter-Klinken-Stecker, der in den Line-In-Eingang der Soundkarte des Computers gesteckt wird. Ist z.B. bei einem Laptop kein solcher Eingang vorhanden, genügt auch der Mikrofoneingang.
Es braucht Geduld
Auf dem Computer ist ein einfaches Audio-Programm nötig, um den von der Kassette abgespielten Inhalt aufzunehmen. Die Gratis-Software Audacity, die es für Windows PC, Mac und Linux gibt, leistet hier gute Dienste. Diese Webseite beschreibt, welche Einstellungen am Computer allenfalls vorgenommen werden müssen und wie Audacity richtig eingestellt wird.
Für das Überspielen alter Aufnahmen braucht es Geduld, denn es ist nur in Echtzeit möglich – dauert bei einer 45 Minuten langen Kassetten-Seite also 45 Minuten. Die oben erwähnten, extra für das Digitalisieren alter Aufnahmen gemachten Kassettenspieler verfügen z.T. über die Möglichkeit, eine Aufnahme schneller ablaufen zu lassen. In der Regel ist das aber mit einem Qualitätsverlust verbunden.
Rauschen lässt sich entfernen
Die Tonqualität alter Musikkassetten lässt sich aber kaum mit der einer CD oder auch einer Vinyl-LP vergleichen. Immerhin macht das besondere Vorsichtsmassnahmen beim Überspielen unnötig. Trotzdem kann ein möglichst kurzes Verbindungskabel zwischen Kassettengerät und Computer zur besseren Qualität beitragen. Ausserdem sollte das Handy ausgeschaltet bleiben, falls es während dem Überspielen in der Nähe des Computers liegt, denn auch der Handyempfang kann sich negativ auf die Tonqualität auswirken.
Mit Audacity und anderen Audioprogrammen können die digitalisierten Aufnahmen am Ende auf dem Computer nachbearbeitet werden, z.B. um ein störendes Rauschen zu entfernen. Ausserdem kann die Aufnahme dort auch von Hand in einzelne Titel unterteilt werden, falls eine automatische Erkennung nicht funktioniert hat. So lassen sich die Titel dann auch als einzelne Files speichern.