Aus Wasser wird Wein
Ein Brunnen, der Wein statt Wasser spendet. Dieser uralte Wunsch des Menschen geht jeden Herbst in Erfüllung, am Winzerfest in Twann am Bielersee. Der Weinbrunnen spendet mehrmals am Tag Wein statt Wasser.
Wein statt Wasser. Dieser Wunsch bedeutet mehr als bloss die Lust auf feuchtfröhliche Stunden. Er zeigt, dass die Menschen dem Brunnen schon immer Wunder zugetraut haben.
Vor drei Jahren wurde auch in Zürich ein Weinbrunnen eingeweiht, dieser steht auf dem Fraumünsterplatz. Dieser Brunnen hat sogar die Form einer Trinkschale.
Am Brunnen geschehen Wunder
Das Wunder, dass der junge Mann seine Traumfrau findet, ging beim Brunnen in Erfüllung, wo die Hirten zusammenkamen, um das Vieh zu tränken, und wo die Frauen Wasser holten. Der Wunsch, aus dem Alltag auszubrechen und in geheimnisvolle Welten zu gelangen, den uns heute Games oder Filme erfüllen, erfüllt in manchem Märchen ein Brunnen. Sogar der Wunsch, für immer jung zu bleiben, wurde dem Brunnen zugetraut, dem Jungbrunnen.
Auch wenn wir heute alle Wasser in unseren Häusern und Wohnungen haben, lieben wir unsere Brunnen in Stadt und Land. Ihr Plätschern beruhigt uns, ihr Wasser lädt ein zum Trinken und zum Brunnenbad. Viele Bauernhöfe sind abhängig von iherer Quelle, die der Brunnen speist, viele sind an keiner Wasserleitung angeschlossen. In heissen Sommern kann es vorkommen, dass die Brunnen verstummen, ein Horrorszenario für jeden Bauer und jede Bäuerin.
Der beruhigende Klang des Brunnens
Für den Klangkünstler Andres Bosshard ist die Stimme des Brunnens ein Zeichen dafür, dass alles in Ordnung ist. Dass wir im Notfall frisches Wasser haben. Das Plätschern und Plaudern der Brunnen bereichert unsere Klanglandschaft. In einer Zeit, in der Lärm zunimmt und die Menschen krank macht, bietet der Brunnen eine Musik, die beruhigt, belebt, Geschichten erzählt. Geschichten von Wundern, Verwandlungen und davon, dass das Unmögliche passieren kann, mitten im Alltag.