Ein bis zwei Prozent der SchweizerInnen stottern. «Überleg doch, bevor du sprichst», «atme durch, dann klappt das sicher»: Solche oder ähnliche Aussagen hat Patricia Marti als Kind immer wieder gehört. Doch Stotterer können damit wenig anfangen. Ihre Sprachschwierigkeiten zeigen sich häufig, wenn sie unter Druck stehen. Ihr Ursprung steckt jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Genen. Soviel weiss man heute. Stottert der Grossvater, ist das Risiko für den Enkel um ein Vielfaches erhöht.
Stotterer wissen genau was sie sagen wollen, sie bringen es einfach nicht immer so raus.
Je früher Stottern erkannt und behandelt wird, desto besser. Die vielen Therapiemöglichkeiten verfolgen zwei Ziele: Zum einen die Betroffenen samt Familien zu stärken, das Stottern zuzulassen und die Ängste abzubauen. Die Betroffenen sollten nicht mehr dagegen ankämpfen. Ist das geschafft, ist ein grosser Schritt getan. Zum anderen wird der Redefluss durch viele Übungen flüssiger gemacht.
Sendungen zum Thema
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Im Podcast
«Input Story»
besuchen wir die 39-jährige Patricia Marti, die es wagt ihr Stottern hörbar zu machen. Sie lässt uns eintauchen in die Wahrnehmung einer Person, die seit der Kindheit mit der Redeflussstörung kämpft.
Die Hintergrundsendungen
«Input»
und
«Doppelpunkt»
nehmen am Sonntag 9. Februar und Dienstag 11. Februar das Thema auf. Neben Patricia Marti und Logopäde Wolfgang Braun kommen auch weitere StotterInnen zu Wort und verraten, wie sie damit umgehen.
Stottern bedeutet häufig Scham, Enttäuschung und grosse Anstrengung. Ständig schaut man voraus und fragt sich, welche Begegnungen einem in sprachliche Schwierigkeiten bringen könnten. Oder welcher Buchstabe sich als nächstes querstellen wird. Wägt ab, ob man lieber still bleibt oder das Gespräch wagt. Doch Stottern hat auch seine Vorteile. Wer stottert, muss sich schon früh mit sich selbst auseinandersetzten. Wann werde ich nervös? Womit kann ich meine Ängste konfrontieren? Welche Strategien wende ich an?
Wegen des Stotterns bleibt man häufig still. Dadurch bin ich zu einer sehr guten Zuhörerin geworden.
Der Rotkreuzchef über sein Stottern
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Markus Mader, Direktor des Schweizerischen Roten Kreuzes, merkt man sein Stottern heute praktisch nicht mehr an. Doch vor jedem öffentlichen Auftritt läuft tage- oder wochenlang ein innerer Film ab: Schaffe ich es wirklich?
Als Kind stotterte er besonders beim Vorlesen oder in emotionalen Momenten. Doch durch ein gesundes Selbstvertrauen und die Akzeptanz in seinem Umfeld, hat er gelernt damit umzugehen. «Wer ständig alles antizipiert und wegen seines Stotterns häufig innert Millisekunden die Sätze umstellen muss, lernt sehr strategisch zu denken. Das ist mir in meiner Arbeit immer zugut gekommen», sagt der heute 56- Jährige. Er will sein Stottern nicht missen. Es habe ihn zu grossen Teilen zu dem gemacht, was er heut sei: Eine Person mit sozialer Ader und starkem Willen.
Zum Stottern braucht es immer zwei
Vor dem Spiegelbild stottern Betroffene nicht. Das Verhalten des Gegenübers trägt deshalb wesentlich zum Gelingen oder Misslingen der Gesprächssituation bei. Und: Nicht-Stotterer können einiges von Stotterern lernen. «Wir sind häufig gehetzt - Stotterer lehren uns auf das Gegenüber einzugehen, zuzuhören», sagt Logopäde Braun.
In Zeiten, in denen Tempo und tadellose Auftrittskompetenz den Alltag mitbestimmen, zwingt uns eine stotternde Person uns mehr auf den Inhalt zu achten. Ein Tipp, der generell nicht schaden kann.
Wie verhalte ich mich einer stotternden Person gegenüber?
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Patricia Marti hat fünf Tipps:
Die Sätze nicht fertig machen. Vielleicht will die Person ja etwas anderes sagen.
Den Augenkontakt aufrechterhalten und nicht ungeduldig auf die Uhr schauen.
Entspannen und gemütlich sprechen. Entschleunigung hilft.
Auf den Inhalt und nicht die Formulierung konzentrieren.
Die stotternde Person am besten wie jeden anderen Gesprächspartner behandeln.
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