Das Wetter ist prächtig und lockt in die Berge – zu Fuss und auf dem E-Mountainbike. Spätestens wenn die schnellen Mountainbiker die langsameren Wanderer auf den schmalen Wegen überholen, kann es Ärger geben.
Was ist zu tun? Müssen E-Mountainbiker und Wanderer getrennt werden? Oder fehlt es einfach am rücksichtsvollen Verhalten aller Beteiligten?
Für den passionierten Wanderer Nick Raduner, den Präsidenten der Berner Wanderwege ist klar: «Die Sorgen und Befürchtungen der Wanderer wegen den E-Mountainbikern müssen ernst genommen werden. Wir sind für eine Trennung, wann immer möglich. Die gemeinsame Nutzung des Wanderwegs sehen wir nur, wenn es nicht anders geht.»
Wenig von Verboten hält hingegen Mountainbike-Pionier Thomas Giger, dem Herausgeber des Fachmagazins «Ride» in Davos: «Heute zieht es mehr Menschen in die Berge. Da kann es punktuell zu Konflikten kommen. Das ist aber kein grundsätzliches E-Mountainbike-Problem. Bike-Verbote auf Wanderwegen sind dabei keine Lösung.»
Verkaufsschlager E-Mountainbike
43’000 E-Mountainbikes wurden 2018 in der Schweiz verkauft, eine Steigerung von 50 Prozent. Dies zeigt die Statistik von Velo Suisse, dem Verband Schweizer Veloimporteure. Demnach wurden 2018 so viele bergtaugliche Velos mit Elektromotor verkauft wie noch nie.
Mit Motorunterstützung erreichen mehr Menschen entlegenere Berggebiete und es wagen sich auch ungeübtere Biker auf die Wege. Dabei kann es bei Abfahrten, gerade auf Schotter oder nassem Untergrund zu Problemen kommen
Bei den E-Bikern stellt die Suva einen Anstieg der Unfälle in den letzten zehn Jahren um rund 40 Prozent fest, wobei in der Statistik die E-Biker und E-Mountainbiker zusammengefasst werden.
Auch Transportunternehmen wie die Rhätische Bahn stellen sich auf mehr E-Mountainbike-Fahrer ein. An Spitzentagen werden zwei Velowagen geführt, um dem Ansturm gerecht zu werden. Teilweise komme es zu «massiven Verspätungen» bestätigt Mediensprecherin Yvonne Dünser auf Anfrage. Dies, weil das Einladen der schweren E-Mountainbikes Zeit brauche.