Die islamische Gesichtsverhüllung der Frau in Form einer Burka oder eines Nikab gehört nicht in den öffentlichen Raum – dieser Meinung ist eine klare Mehrheit der St. Galler Stimmbevölkerung.
In St. Gallen ist selten ein Nikab im Alltag zu sehen, von einer Burka ganz zu schweigen. Trotzdem ist Saida Keller-Messahli vom Forum für einen fortschrittlichen Islam für ein Burka-Verbot. Sie interpretiert das St. Galler Resultat so:
Es ist die symbolische Art zu sagen: Wir wollen keinen Islam, der die demokratischen Regeln nicht respektiert.
Natascha Wey, Co-Präsidentin der SP-Frauen Schweiz, kann einem Burka-Verbot gar nichts abgewinnen. Sie deutet den Entscheid folgendermassen:
Der Anblick der Vollverschleierung irritiert, ist aber auch Ausdruck davon, dass die antimuslimische Propaganda der SVP verfängt.
Ist das Burkaverbot reine Symbolpolitik? Schürt ein Verbot Vorurteile auf beiden Seiten – bei Muslimen und Nichtmuslimen? Lässt sich mit einem Burkaverbot radikales Gedankengut verhindern oder braucht es andere Ansätze?
Diese Fragen diskutierten die beiden Gäste Saida Keller-Messahli und Natascha Wey in der Sendung «Forum» am Donnerstag mit Hörerinnen und Hörern.